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Flaschensammeln für den Schulbesuch

Bildunterschrift: Dunja Bullacher (Mitte) übergibt den Scheck für die IndienHilfe an die Aalor-disha-Schule.Foto: Waldow-Noller
Dunja Bullacher (Mitte) übergibt den Scheck für die IndienHilfe an die Aalor-disha-Schule.Foto: Waldow-Noller - (Bild 1 von 1)

Zweibrücken. Dunja Bullacher ist noch ganz erfüllt von zwei Wochen in Indien. Im Februar besuchte die Zweibrücker Pädagogin gemeinsam mit ihrer Kollegin Irmgard Wilhelm-Schaffer des Krebsberg-Gymnasiums in Neunkirchen die Indische Partnerschule Aalor-Disha. Nach einem Besuch des Vereins „IndienHilfe Deutschland“ hatte sich die Schule 2021 dafür entschieden, Patenschaften für indische Kinder zu übernehmen, um deren Schulbesuch zu finanzieren.

Gemeinsam fiel die Entscheidung für das Projekt Aalor-Disha Schule in einem Außenbezirk der 14-Millionen-Stadt Kolkata (ehemals Kalkutta) im Osten des Landes, nahe der Grenze zu Bangladesch. Die Handballtrainerin bei der SG Zweibrücken berichtet: „Die Schule wurde vor rund zehn Jahren errichtet, um Kindern von Prostituierten, die in Indien sonst überhaupt keine Chancen haben, der Armut zu entkommen, Bildung zu ermöglichen.“ In zwei Räumen für die Klassen eins bis fünf und sechs bis zehn lernen sie bis zu ihrem Schulabschluss. Anschließend können sie ein College der IndienHilfe besuchen, das eher einer Berufsschule gleicht, und Lehrerin werden, Nähen oder auch Technik erlernen.

Die Zweibrückerin erzählt: „Die Kinder sind in der Schule den ganzen Tag gut aufgehoben und betreut, sie bekommen eine warme Mahlzeit, dort gibt es Wasser und Hygieneeinrichtungen. Außerdem kümmert sich jemand um sie und ihre Familien, wenn sie nicht zum Unterricht erscheinen.“ Die Eltern seien den ganzen Tag als Lohnarbeiter in der Großstadt unterwegs und kleine Geschwisterkinder bis zum Schulalter zu Hause sich selbst überlassen. Die Begegnung mit den Kindern und ihren Familien, welche die Reisegruppe besuchte, haben die Pädagogin, selbst Mutter von drei Kindern, tief berührt. Sie beschreibt: „Die Kinder sind so glücklich, dass sie zur Schule gehen können und lernen. Sie sind so dankbar.“ 22 Euro im Monat kostet die Schulpatenschaft für ein Kind. Immer wieder ist die Pädagogin begeistert, mit wie wenig Geld sich wie viel bewirken lässt. Was sie und ihre Kollegin besonders freut: Als die Anfrage kam, ob die Schule bei der Finanzierung eines Anbaus helfen könne, um weitere Kinder aufzunehmen, gelang es, die dafür nötigen 10 000 Euro komplett zu stemmen.

Durch den engen persönlichen Kontakt nicht nur zur IndienHilfe Deutschland und deren Partnerverein vor Ort, sondern auch zur Leitung der Aalor-Disha-Schule bestehe eine enge Verbindung nach Indien. Die Handballtrainerin betont: „Wir wissen sicher, dass unser Spendengeld dort eins-zu-eins den Menschen zu Gute kommt.“ Eine hohe Motivation, um das Patenschaftsprojekt für die Aalor-Disha-Schule im Verein auszudehnen. cvwn

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