Ob brennendes Haus, Autounfall oder ein Keller, der unter Wasser steht – Situationen wie diese erfordern rasches Handeln und jede Menge Know-how. Glücklich schätzen können sich daher jene Regionen, die über ein dichtes Feuerwehr-Netz mit vielen Mitgliedern verfügen. Das Saarland ist so ein Gebiet. Denn laut der letzten veröffentlichten Statistik aus 2022 (Die Statistik wird immer im Sommer für das vorherige Jahr erstellt.) sind aktuell 11.501 Saarländer aktiv bei der Feuerwehr tätig. Vor allem in den Gemeindeverbänden Neunkirchen und Saarlouis konnte man ein Plus verzeichnen. Ein weiteres erfreuliches Detail: Der Frauenanteil liegt in den kommunalen Wehren inzwischen bei elf Prozent, was einen Rekord im Zehn-Jahres-Vergleich darstellt. Und auch die Nachwuchsarbeit wird im Saarland großgeschrieben: So ist die Anzahl der Angehörigen der Jugendfeuerwehren trotz Pandemie um 626 Kinder und 4.721 Jugendliche angestiegen. Auch hier haben die Mädchen ein immer größeres Wörtchen mitzureden, denn ihr Anteil macht mittlerweile 27,6 Prozent aus. Eine hervorragende Ausgangssituation also. Doch dieses Netz ist auch zwingend nötig, denn allein im Jahr 2022 rückten die Saarländer Feuerwehr-Mitglieder 9.296 mal aus. Gut jeder dritte Einsatz davon war ein Brandeinsatz – auch das bedeutet einen Rekord. Meistens standen allerdings nicht Häuser in Flammen, sondern Bäume und Sträucher – Vegetationsbrände sind auf dem Vormarsch. Auf Platz zwei, mit 6.360 Einsätzen, liegen Einsätze zur technischen Hilfeleistung. Dazu zählen sowohl Verkehrsunfälle als auch das Beseitigen von Unwetterschäden.
Präventionsarbeit ist essenziell
Blaulicht-Organisationen wie die Feuerwehr, aber auch Polizei und Rettungsdienste, helfen allerdings nicht erst im Not- und Akutfall – ihre Arbeit reicht deutlich weiter. Aufklärung und Prävention stellen weitere wichtige Säulen dar, die dazu beitragen können, Probleme zu vermeiden, bevor sie entstehen. Zudem sind regelmäßige Übungen von großer Bedeutung, um im Ernstfall richtig zu reagieren, aber auch, um neue Tools und Fahrzeuge perfekt zu beherrschen. Ob nun Firmengebäude, Genossenschaftsbau oder neu errichtetes Hotel – für lokale Feuerwehren ist es wichtig, jedes mögliche Szenario in ihrem Einsatzgebiet so gut wie möglich zu kennen. Und für Unternehmen wie Privatpersonen ist Prävention immer noch der beste Schutz. Speziell Firmengebäude können mit einem Brandschutzkonzept vor Brandausbreitung sowie Produktionsstillständen geschützt werden. In privaten Haushalten kommen meist Rauchmelder zum Einsatz.
Infoveranstaltungen und Übungen
Die Feuerwehren selbst bieten sowohl Infoveranstaltungen als auch konkrete Übungen zum Thema Prävention an. Bei „Tagen der offenen Tür“ können sich Bürger wiederum ein genaueres Bild von den Wehren machen und sogar in Fahrzeugen Platz nehmen. Zudem sind Feuerwehren regelmäßig in Schulen zu Gast, um auch Kinder für das Thema zu sensibilisieren. Ebenso angeboten werden Selbstverteidigungs- und Erste-Hilfe-Kurse, beispielsweise von Rettungsorganisationen. Damit lassen sich die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten stärken. Oftmals unbekannt ist allerdings, dass niemand auf die nächste solche Veranstaltung warten muss, denn bei Interesse organisieren Blaulicht-Organisationen auch außertourliche Aufklärungen oder Kurse – etwa für Unternehmen und Firmen.
Online-Informationen ergänzen das Potpourri
Hinzu kommt, dass mittlerweile auch wertvolle Informationen diesbezüglich online auffindbar sind. Von den Tipps durch die Polizei bis hin zu einem Online-Magazin der Feuerwehr ist inzwischen ein großes Angebot vorhanden, das zwar wiederum nur theoretisch, dafür aber jederzeit und überall abrufbar ist. Das große Engagement der Blaulicht-Organisationen zeigt sich dabei auf verschiedenen Wegen. So ging beispielsweise ein Video des Samariterbunds Wien mit dem Titel „Staying alive“ vor einigen Jahren viral und hat bis heute nicht an Aktualität eingebüßt. Denn die Kombination aus einem eingängigen Lied und klaren Anweisungen für die Wiederbelebung ist hilfreich, praxisnah und dazu unterhaltsam.
Möglichkeiten der Aufklärung nutzen
Blaulicht-Organisationen leisten somit in Summe einen großen Anteil zur Aufklärung und Prävention und nutzen dabei verschiedene Möglichkeiten, die Öffentlichkeit zu erreichen. Entscheidend ist allerdings, diese Angebote auch wirklich zu nutzen oder selbst zu initiieren. Denn nur mit der entsprechenden Eigeninitiative können die Sicherheit und der Schutz wirksam, nachhaltig und im großen Rahmen gesteigert werden. pr/jb