St. Ingbert. Die Bergkapelle St. Ingbert lädt im Jubiläumsjahr ihres 185. Geburtstag zu einer feierlichen Messe zum Barbaratag am Mittwoch, 4. Dezember, ein. Sie findet um 19 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Josef in St. Ingbert statt. Über die Besonderheit dieses Abends sprach der WOCHENSPIEGEL mit dem Dirigenten der Bergkapelle, Matthias Weißenauer.
Im Gespräch mit Dirigent Matthias Weißenauer
„Für unseren eigentlichen Geburtstag, den Barbaratag, ist eine feierliche Messe mit viel Musik geplant, bei der unsere neuen Fahnen geweiht und zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Da unsere wertvolle Gründungsfahne bereits seit Jahrzehnten auf unseren Paraden nicht mehr zum Einsatz kommt – sie ist im Besucherbergwerk Rischbachstollen ausgestellt – hatten wir eine bayerische Fahnenmanufaktur mit der originalgetreuen Nachbildung der historischen Gründungsfahne von 1839 beauftragt. Daneben wurde eine zweite Fahne mit der Heiligen Barbara und Motiven der Stadt St. Ingbert kreiert. Passend zu den neuen Fahnen werde ich zum ersten Mal meine neue Uniform tragen, die der Bergmännischen Paradeuniform von 1839 nachempfunden ist. Außerdem kommt unsere neue Auftragskomposition zur Uraufführung“, informierte Weißenauer.
Die Stadt St. Ingbert hatte dem Verein zum Jubiläum eine Auftragskomposition geschenkt. Da das Steigerlied die Hymne des Bergbaus schlechthin ist und 2023 zum Immateriellen Kulturerbe ernannt wurde, war für den Dirigenten klar, dass diese Melodie in der neuen Komposition benutzt werden muss. „Da ich durch die Proms-Konzerte viele tolle Werke englischer Komponisten kennengelernt habe, haben wir uns für Nigel Hess entschieden, der unter anderem auch für das englische Königshaus schreibt. Die Idee, eine Ouvertüre mit der Melodie des Steigerliedes zu komponieren, fand er direkt toll. Wir waren sehr gespannt, was er daraus machen würde und sind vom Ergebnis ganz begeistert“, freute sich Weißenauer und nahm Skeptikern gleich den Wind aus den Segeln: „Es wird keine zwei Steigerlieder geben. Die Melodie ist im Mittelteil ganz traditionell, so dass man auch den bekannten Text normal mitsingen kann. Vor und nach dem traditionellen Teil hat der Komponist die Melodie wunderbar musikalisch umschrieben und daraus eine Ouvertüre erarbeitet.“ Nach dem Barbaratag wird die Bergkapelle St. Ingbert noch ein kleines Konzert an der Hochschule Zweibrücken geben. Dort dürfen die Musiker Teil der letzten legendären Weihnachtsvorlesung von „Captain“ Hubert Zitt sein, in deren Rahmen die Bergkapelle Musik aus Stars Wars, Star Trek oder auch Raumpatrouille Orion präsentiert. Und das jährliche Weihnachtsspielen an Heiligabend in Pflegeeinrichtungen und am Kreiskrankenhaus St. Ingbert, das schon eine jahrzehntelange Tradition hat, wird schließlich das fulminante Jubiläumsjahr beenden.
Im Anschluss an die Messe am Barbaratag besteht die Möglichkeit, die neuen Fahnen näher zu begutachten und bei Rostwürsten, Glühwein und kalten Getränken mit den Musikern ins Gespräch kommen. Der Eintritt ist frei. red./jj