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„Familie im Boot“

Merzig. Vor inzwischen über 40 Jahren strahlte das ZDF im Rahmen des Kleinen Fernsehspiels den Film „Familie im Boot“ des saarländischen Filmemachers Christian Fuchs aus. Darin porträtiert er seine Familie und Heimatstadt. Erstmalig nach 1982 wird die Rosa Luxemburg Stiftung/Peter Imandt Gesellschaft „Familie im Boot“ am Freitag, 17. Oktober im Vereinshaus Merzig, Propsteistraße 4, in Anwesenheit des Filmmachers aufführen.

Christian Fuchs ist ein Spross der Merziger Tabak-Familie, die Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer der größten Zigarettenfabrikanten des Saargebiets aufstieg. Doch nach der Saarabstimmung im Oktober 1955 folgte für die Fabrik das überstürzte Ende.

Heute erinnern noch die Tabakmarke „Rotfüchlse“ und das Kulturzentrum „Villa Fuchs“ an dieses besondere Kapitel der Stadtgeschichte.

Schon Christians Vater war leidenschaftlicher Hobby-Filmer und drehte bei jeder Gelegenheit die sich ihm bot. Ob bei Familienfesten, in der Fabrik, zur Werbung oder auf Weltreisen in Südamerika – immer war die Kamera dabei.

Sohn Christian übernahm Anfang der 80er Jahre viele dieser Streifen in sein Filmprojekt, für das er 1981 auch seine damals noch lebende Mutter interviewte und zu den historischen Ereignissen befragte. Wobei auch das heikle Thema der jüdischen Bevölkerung in Merzig während der NS-Zeit nicht ausgespart bleibt. Ein intimes „Sittengemälde“, das ein Merzig beschreibt, das es heute so nicht mehr gibt.

Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. red./jb

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