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Eröffnung Treffpunkt:Mensch

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Quierschied. Als 2021 einige engagierte Quierschieder Bürger sich zusammenfanden, um während der Corona-Krise etwas gegen die zunehmende Vereinsamung zu tun und positive Impulse in die Gesellschaft zu tragen, hätte niemand gedacht, dass das daraus resultierende Netzwerk Quierschied so erfolgreich sein würde. Über die vergangenen 2-1/2 Jahre haben viele Wegbegleiter sich dem Netzwerk angeschlossen oder dieses zumindest eine Teilstrecke lang begleitet. Die ursprünglichen Ideengeber dieses Projektes - das kein Verein, sondern lieber eine lose Zusammenkunft wohlwollender Mitbürger sein möchte - fanden mit der Zeit eine stabile Kerngruppe, die sich intensiv mit verschiedenen Projekten darum bemühte, das Zusammenleben in Quierschied zu verbessern.

Anfänglich fanden, der coronabedingten Distanzregelung geschuldet, Spaziergänge und virtuelle Kaminabende statt, später traf man sich an einem echten Kamin im Paulsburger Caféstübchen. Das erste große Projekt des Netzwerk Quierschieds war die Unterstützung von Schülern der GemS Quierschied bei ihren Bemühungen, die wertstoffhaltigen abgelegten Mobiltelefone der Quierschieder Bürger einzusammeln und der Wiederverwertung zuzuführen. Auch lag dem Netzwerk die Unterstützung des Reparaturzirkels am Herzen, für den immer mal wieder kräftig die Werbetrommel gerührt wurde. Mit Lothar Strobel, Initiator und langjähriger Protagonist des Reparaturzirkels fand man einen talentierten Fotobegeisterten, der für das Netzwerk Quierschied bei geführten Spaziergang interessante Tipps an Hobbyfotografen vermittelte. Einige Mitglieder des Netzwerkes boten Geistige Gespräche an, mit denen man der corona-gefährdeten seelischen Gesundheit Nahrung geboten hat. Bei Rieka Würtz in ihrem Café Noel fand das Netzwerk eine Zeitlang eine Heimat, ebenso im neuen Restaurant Al Bacio. Dort wurden u. a. Buchbesprechungen des Quierschieder Autors und Aktivisten Dietrich A. Strohmeier angeboten oder auch das durch Bundesmittel geförderte Projekt CreativeChange vorgestellt.

Je besser die äußeren Umstände wurden, desto umfangreicher wurden die Aktivitäten. Mit der Bahá’í-Gemeinde Saarland wurde ein Frühlingsfest, das Naw-Ruz-Fest, gefeiert. Für bzw. mit ukrainischen Müttern und Kindern gestaltete man im Sommer letzten Jahres ein Familienfest im Eisengraben und mit einer Seniorentruppe engagierte sich das Netzwerk Quierschied bei den Q-Awards in der Q-Lisse. Was aber bei all den Aktivitäten immer wieder fehlte, war ein Raum, der konstant und dennoch flexibel genug genutzt werden konnte, um all die Ideen umzusetzen, die die Kerngruppe hatte. Wo sollten die ukrainischen Frauen für ihre Aufführungen üben? Wo könnte der angedachte Kurs „Enkaustik“ durchgeführt werden? Wo sollte gemalt, getrommelt, gesungen und gesproocht werden? Zwar hatte das Netzwerk Quierschied immer mal wieder andere Örtlichkeiten, wie der Nebenraum von SusannesBistro in der Jahnturnhalle oder auch die Gemeindebücherei. Dennoch wurde der Wunsch nach eigenen Räumlichkeiten immer größer.

Die Initiativen der Netzwerk-Mitglieder sprachen sich rum und da ein paar Netzwerker der Bahá’í-Gruppe Quierschied angehören wurde auch innerhalb der Bahá’í-Gemeinde Saarland darüber gesprochen. Diese war dankbar für die Unterstützung bei der Ausrichtung des Naw-Ruz-Festes 2023 und fühlte sich dem Netzwerk Quierschied verbunden. So entstand nach längerer Beratung die Idee einiger Bahá’í-Freunde, sich zusammenzutun und einen Raum anzumieten, der dem Netzwerk zur Verfügung gestellt werden kann. Mit den Geschäftsräumen des ehemaligen Nähstübchens / Lottofiliale fand sich ein solcher Raum, der derzeit durch Spenden eingerichtet wird und dann der Quierschieder Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird.

Unsere Leserreporterin Sonja Jochum aus Neunkirchen

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