Saarlouis. Sehr zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende der VVB, Edgar Soester, und Vorstandsmitglied Andreas Heinz, bei der Bilanzpressekonferenz der in Saarlouis ansässigen Genossenschaftsbank.
„Krieg in der Ukraine, hohe Inflation, Zinswende - kurz gesagt: In einem Jahr der Extreme waren wir sehr erfolgreich unterwegs, können positibe Zahlen präsentieren und haben unsere Position in der Region weiter stärken können“, erklärte Edgar Soester.
Getrieben durch ein starkes Kreditwachstum erhöhte sich die Bilanzsumme der VVB im Jahr 2022 um gut 100 Millionen Euro auf über 2,92 Milliarden Euro. Laut Soester ein guter, aber kein strategisch wichtiger Wert für die VVB.
Viel wichtiger sei die Entwicklung im Kundengeschäft – speziell im Kundenkreditgeschäft. Die Kundenforderungen sind seit dem letzten Bilanzstichtag um beachtliche 126 Millionen Euro auf knapp 2,2 Milliarden Euro angestiegen, was eine Steigerung von 6,1 Prozent bedeutet.
Damit konnte das Institut, trotz spürbar rückläufiger Nachfrage im zweiten Halbjahr 2022, an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen und den Planwert sogar übertreffen.
Auch ein Blick auf das Einlagengeschäft stimmt positiv. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein Wachstum von 74 Millionen Euro oder 3,3 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro erreicht werden, maßgeblich getrieben durch gewerbliche Kunden. Im Privatkundenbereich hat sich die Sparquote dagegen aufgrund erhöhter Lebenshaltungskosten und Energiepreise verringert.
Was die Ertragslage angeht, konnte das sehr gute Niveau des Vorjahres bestätigt werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung betrug zum Ende des Geschäftsjahres 29,4 Millionen Euro.
Damit konnte der Durchschnittswert vergleichbar großer Volksbanken in Deutschland deutlich um sieben Millionen Euro übertroffen werden. In Relation zur Bilanzsumme erreichte die VVB einen Wert von 1,01 Prozent und knackt damit wieder die magische Grenze von einem Prozent, die in der Branche für Banken gilt, die als ertragsstark gelten. Auch die Cost-Income-Ratio setzt mit einem Wert von 59,7 Prozent Maßstäbe.
Das Eigenkapital konnte in 2022 erneut kräftig um elf Millionen Euro dotiert und damit die Substanz der Bank weiter gestärkt werden. Die Gesamtkapitalquote liegt bei komfortablen 17 Prozent und damit deutlich über den anspruchsvollen Eigenkapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden.
Sorgenkind Immobilienfinanzierung
Für das laufende Jahr gibt es wie in vielen anderen Branchen viele offene Fragen und Unsicherheiten. Sorgen bereitet dem Vorstand die Entwicklung bei privaten Wohnbaufinanzierungen. Der Zinssatz für Hypothekendarlehen hat sich in den letzten Monaten auf über 4,0 Prozent für zehnjährige Zinsfestschreibungen vervierfacht.
„Die in die Höhe geschossenen Zinsen in Verbindung mit den hohen Lebenshaltungs- und Energiekosten haben das verfügbare Einkommen und damit auch den Spielraum zum Erwerb von Wohneigentum bei vielen Bau- und Kaufwilligen massiv eingeengt. Insoweit wird die Nachfrage zunächst auf niedrigem Niveau verharren“, sagte Soester.
Verwurzelt in der Region, Bekenntnis zum Filialnetz
Auch im Jahr 2022 hat die VVB wieder erheblich in ihr Filialnetz investiert. „Die Filiale bleibt ein wesentlicher Anker unserer Geschäftspolitik. Wir haben für rund 650 000 Euro unseren Standort in Dudweiler entkernt und komplett neu gestaltet“, erklärte Vorstandsmitglied Heinz.
Edgar Soester betonte, dass die VVB in der Region verwurzelt ist und sich dieser auch verbunden fühlt. „Wir bieten attraktive Angebote für Sparer und werden weiterhin in der Fläche kompetenter Ansprechpartner für alle unsere Kunden bleiben.“
Neben der Kundenzufriedenheit hat sich die Genossenschaftsbank auch einem weiteren Thema besonders verschrieben – die Mitarbeiterzufriedenheit.
Themen, wie mobiles Arbeiten, die Anpassung von Pausenzeiten sowie die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie wurden bereits umgesetzt und kommen in der Belegschaft sehr gut an. Weitere Themen sind „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ und eine Nachwuchskräftekampagne, mit der die Bank junge Menschen für den Beruf und die VVB begeistern möchte. jb