Wallerfangen. Begehrte Auszeichnung: Die Zeitung für kommunale Wirtschaft würdigt mit dem Nachhaltigkeits-Award zum mittlerweile fünften Mal das Engagement kommunaler Unternehmen rund um die Themen Klima- und Ressourcenschutz. Im Jahr 2024 wurden hier insgesamt 14 Preise vergeben. Knapp 70 Bewerbungen kommunaler Unternehmen aller Größen wurden eingereicht. Aufgrund der ausgesprochen hohen Qualität vieler Einsendungen hatte das Kuratorium bei der Entscheidung über die Finalisten die Qual der Wahl. Die Innovationsfreude und das Engagement der Kommunalwirtschaft rund um das Thema Nachhaltigkeit ist beeindruckend. Das gilt insbesondere auch für die vielen Bewerbungen kleinerer und mittlerer kommunaler Unternehmen. Dies zeigt einmal mehr, dass nicht die Größe des Unternehmens entscheidend ist für ein stimmiges und stringentes Konzept, sondern durchdachte, pfiffige Ideen und deren konsequente Umsetzung.
Mit der Bewerbung „Sanierung und Eigenstromversorgung Hochbehälter Sermlinger Hof“ gewann der Wasserleitungszweckverband „Gau-Süd“ den Innovations-Nachhaltigkeits-Award in Bronze.
Hochbehälter sind ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Wasserversorgung. Wie man eine historisch gewachsene Infrastruktur (aus dem Jahr 1936) erhalten und gleichzeitig den modernen Anforderungen gerecht werden kann, zeigt diese Sanierungsmaßnahme. Da der Hochbehälter keine öffentliche Stromanbindung hatte, wurde eine Pelton-Turbine in die Trinkwasser-Zuleitung zum Hochbehälter installiert. Durch Einsatz dieser Turbine wurde die vorhandene Wasserkraft zur Gewinnung von elektrischer Energie genutzt.
Die Turbine erzeugt ausreichend Strom für den Betrieb des gesamten Hochbehälters, inklusive Beleuchtung, Datenübertragung und Alarmanlage. Überschüssiger Strom wird in Akkumulatoren gespeichert. Durch den Einsatz der Pelton-Turbine zur Gewährleistung der autarken Stromversorgung wurden kostenintensive Tiefbauarbeiten und demzufolge Einschnitte in die umliegenden Flächen vermieden.
Die Idee hierzu hatte der technische Leiter des Wasserleitungszweckverband „Gau-Süd“, Robert Zenner, der auch die Umsetzung vorantrieb. Mit der Planung und der örtlichen Bauüberwachung wurde das Ingenieurbüro IBZ GmbH Merzig beauftragt. Die Verantwortlichkeit hierfür übernahm Dipl. Ing. FH Karl Thome.
Eine derartige Art der Stromversorgung für einen Wasserhochbehälter ist bislang im Saarland einzigartig. red./jb