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Eintauchen in die Geschichte

Bildunterschrift: Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“, in Szene gesetzt von Monika Link, zu Schauplätzen der Demokratiebewegung in Homburg – hier mit dem Porträt des aufmüpfigen „Landcommissärs“ in dem nach ihm benannten Gebäude. Foto: Martin Baus / Siebenpfeiffer-Stiftung
Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“, in Szene gesetzt von Monika Link, zu Schauplätzen der Demokratiebewegung in Homburg – hier mit dem Porträt des aufmüpfigen „Landcommissärs“ in dem nach ihm benannten Gebäude. Foto: Martin Baus / Siebenpfeiffer-Stiftung - (Bild 1 von 1)

Homburg. Wo der streitlustige Landcommissär Siebenpfeiffer seine Ideen von Freiheit und Demokratie „ausbrütete“ und damit seinen „Chef“, den bayerischen König Ludwig II., zur Weißglut brachte, wo der aufmüpfige Journalist Johann Georg August Wirth seine Zeitung „Deutsche Tribüne“ druckte und wo sich 80 Homburger Frauen und Männer um Mitternacht trafen, um mit Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu fahren: Diese Schauplätze gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem am Donnerstag, 26 Juni, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt. Die Exkursion gilt jenen Örtlichkeiten, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück deutsche Demokratiegeschichte geschrieben wurde.

„Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal“ schrieb Georg Fein, der „zweite Redakteur“ der „Deutschen Tribüne“, in einem Brief an seine Mutter, und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung. Die Führung zu den einzelnen Stationen wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch die Innenstadt. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung: Monika Link wird als „Regina Wirth“, also der Ehefrau bzw. Witwe von Johann Georg August Wirth, zeitgenössisch ausstaffiert Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit so alles erlebt hat, während ihr couragierter Gatte die meiste Zeit im Gefängnis saß. Angesteuert werden etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das „königlich-bayerische Landcommissariat“ befanden, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen „Festbanketten“ stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die historische Tour dauert etwa anderthalb Stunden.red./wj

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