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Einsamkeit: Probleme und Auswege

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Viele ältere Menschen sind von Einsamkeit betroffen. Foto: Adobe Stock/didesign - (Bild 1 von 5)
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Zeit für sich allein zu haben, kann durchaus guttun. Foto: Adobe Stock/Svyatoslav Lypynskyy - (Bild 2 von 5)
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Echte Freundschaften sind wichtig für das Wohlbefinden. Foto: Adobe Stock/G. Lombardo - (Bild 3 von 5)
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Einsame Menschen sind anfälliger für Süchte. Foto: Adobe Stock/fizkes - (Bild 4 von 5)
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Wer öfter seine Mitmenschen kontaktiert, ist weniger einsam. Foto: Adobe Stock/Gajus - (Bild 5 von 5)

Es gibt viele Menschen, die sich nicht dauernd mit anderen umgeben möchten. Wohl jeder dürfte auch geruhsame Stunden, vielleicht sogar Tage gelegentlich sehr zu schätzen wissen, um das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen. Wenn Einsamkeit jedoch länger dauert, vor allem dann, wenn sie unfreiwilliger Natur ist, können große Gefahren entstehen.

Einsamkeit aus menschlich-psychologischer Sicht

Einsam zu sein, ist prinzipiell ein subjektives Gefühl. Manche Menschen fühlen sich schneller einsam, andere erst nach langer Zeit. Wichtig ist in jedem Fall, zwischen dem Alleinsein und der Einsamkeit zu unterscheiden. Alleine zu sein, ist für viele Personen zumindest zeitweise vollkommen normal – sogar wichtig, um ihr psychisches Gleichgewicht zu erhalten.
Fast jeder will bewusst hin und wieder alleine sein. Sei es, um gedanklich abzuschalten, um einer Leidenschaft wie dem Lesen nachzugehen, um an individuellen Zielen zu arbeiten, vielleicht durch ein Workout, oder um diese „Alleinzeit“ auf andere Art und Weise zu nutzen. Denn wer immer von anderen Menschen umgeben ist, droht irgendwann sich selbst aus den Augen zu verlieren.
Das führt dazu, dass viele Menschen zu sehr im Außen leben und zu wenig im Innen. Sie ignorieren vielleicht Warnzeichen ihres Körpers, weil sie ihren Kindern zuliebe „funktionieren“ wollen. Oder sie reflektieren überhaupt nicht mehr, ob sie eigentlich glücklich sind. Manchmal handelt es sich sogar um eine bewusste Verdrängung, sprich man umgibt sich absichtlich mit vielen Personen, um nicht über sich selbst und das eigene Leben nachdenken zu müssen. Vielleicht in dem Wissen, dass dies (zu) schmerzhaft wäre.
Diese Beispiele machen deutlich, dass es sich bei der Einsamkeit um ein psychologisches Thema handelt, das höchst komplex und auch höchst individuell ist. Es lohnt sich daher, dieses einmal aus einer menschlich-psychologischen Perspektive zu betrachten.

Genuss und Leid liegen oft dicht beieinander

Alleine sein – das kann somit nicht per se als etwas Negatives bezeichnet werden. Stattdessen kommt es auf verschiedene Faktoren an, ob es sich beispielsweise um einen freiwilligen oder unfreiwilligen Zustand handelt, wie lange er anhält oder wie er genutzt wird. Wie bereits erwähnt, bedeutet das Alleinsein durchaus für viele Menschen etwas Positives. Wer beispielsweise viel arbeitet oder sich tagtäglich um Kinder kümmert, für den wird das Alleinsein zu einem seltenen Gut, das geschätzt wird, wenn es einmal möglich ist. . Alleine sein kann also wertvolle „Zeit für sich“ bedeuten, die einen glücklicher und gesünder macht. Alleine sein kann also wertvolle „Zeit für sich“ bedeuten, die einen glücklicher und gesünder macht.

Ebenso kann aber das Gegenteil der Fall sein, wenn einem dieser Zustand aufgezwungen wird oder wenn er für einen sehr langen Zeitraum anhält. Auch gibt es Menschen, die prinzipiell ungern alleine sind – vielleicht aus den genannten Gründen der Verdrängung oder einfach, weil sie das Alleinsein nicht gewohnt sind und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
Wird es also aus verschiedensten Gründen als etwas Negatives empfunden, wird von Einsamkeit gesprochen. Prinzipiell bezeichnet sie somit von außen betrachtet nichts anderes als das Alleinsein, jedoch gibt es eben den kleinen, aber feinen Unterschied, dass die Einsamkeit negativ behaftet ist. In der Psychologie wird sie daher definiert als…

…eine negative Empfindung, bei der es sich um ein subjektives Gefühl handelt, das beinhaltet, von anderen Menschen getrennt zu sein. Dieses Gefühl muss nicht zwingend mit einem physischen Alleinsein einhergehen.

An dieser Stelle kommt also noch ein weiterer wichtiger Aspekt ins Spiel: Einsamkeit bedeutet nicht zwingend, alleine zu sein. Zwar geht sie damit häufig einher, doch Menschen können sich auch einsam fühlen, obwohl sie sich in Gesellschaft befinden.
Die Einsamkeit ist zudem weniger ein zeitlich begrenzter Zustand, sondern wird dauerhaft sowie langanhaltend empfunden – unabhängig von den äußeren Umständen. Sie beschreibt somit eher einen inneren Zustand, der häufig einhergeht mit weiteren psychischen oder physischen Belastungen wie Depressionen oder psychosomatischen Erkrankungen.

Ein generationenübergreifendes Problem

Häufig wird davon ausgegangen, dass Einsamkeit und diese Folgen vor allem ältere Menschen betreffen. Menschen also, die weniger mobil sind, sich nicht einfach mit Freunden treffen können, bei denen die Kinder aus dem Haus sind, bei denen der Partner verstorben ist, die mit digitalen Medien weniger vertraut sind oder deren Bekanntenkreis sich über die Jahre gelichtet hat – aus den verschiedensten Gründen.
Durchaus spielen diese Ursachen nicht selten eine Rolle und so stimmt es, dass der Anteil an Personen, die sich einsam fühlen, vor allem über 60 Jahre alt sind. Das hat der Report des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergeben. Das bedeutet aber keinesfalls, dass Einsamkeit nicht auch in den jüngeren Generationen verbreitet ist. Im Gegenteil: Sogar dort wird sie zunehmend zum Problem. Sie kann also sprichwörtlich jeden treffen.
Tatsächlich lässt sich in den vergangenen Jahren ein gefährlicher Trend beobachten, der ebenfalls im genannten Report erfasst wird: Immer mehr jüngere Menschen fühlen sich zunehmend einsam. Besonders oft betroffen sind hier erneut Personen, die alleine wohnen. Geschuldet ist diese Entwicklung den Lebensumständen.
Viele junge Erwachsene verlassen das Elternhaus, vielleicht sogar ihre Heimatstadt, um beispielsweise ein Studium oder eine Ausbildung aufzunehmen. Ihr soziales Netz bricht weg. Ihre Freunde sind weit entfernt, Freundschaften verlieren sich vielleicht sogar. Freizeitaktivitäten werden immer häufiger alleine und zuhause ausgeübt. Soziale Kontakte wandern auf digitale Medien ab.
Diese sind nur einige von vielen Gründen, weshalb junge Erwachsene beinahe ebenso häufig von Einsamkeit betroffen sind wie Senioren – und damit zu den am meisten gefährdeten Personengruppen gehören.

Einsamkeit und die Rolle des Internets

Immer wieder wird den sozialen Medien die Schuld an der zunehmenden Einsamkeit junger Leute gegeben. Wie die soeben erwähnten Beispiele deutlich gemacht haben, spielen dabei zwar mehrere Faktoren eine Rolle. Das Internet gehört aber tatsächlich dazu.
Fakt ist nämlich, dass ein Großteil der sozialen Kontakte der Generationen Y und Z heutzutage über digitale Medien abläuft. Das „WhatsAppen“ mit Freunden, das „Folgen“ von Instagram-Accounts, der Austausch mit Fremden in Foren – diese sind nur drei von vielen Beispielen typischer Kommunikationskanäle der jüngeren Generationen. Das Problem an der Sache ist, dass solche digitalen Kontakte keine echten Freundschaften ersetzen können.
Mit Freunden über Videochat zu kommunizieren, kommt dem persönlichen Treffen, wie es früher normal war, noch am nächsten. Aber wer nur noch in der anonymen Welt des Internet soziale Kontakte hat, sich vielleicht in Facebook-Gruppen austauscht oder über TikTok mit namenlosen „Followern“ spricht, erhält dadurch kein Gefühl des sozialen Rückhalts. Tatsächlich würde dieser in den meisten Fällen fehlen, wenn er gebraucht wird.
Das Internet sorgt somit dafür, dass Freundschaften heutzutage oberflächlicher werden. Es ermöglicht soziale Kontakte für jedermann und zu jeder Zeit. Es handelt sich dabei aber nicht um qualitativ hochwertige soziale Beziehungen, die für das persönliche Glück essentiell sind – zumindest nicht ohne entsprechende „Beziehungsarbeit“.
Gleichzeitig verlernen viele junge Leute, echte zwischenmenschliche Beziehungen durch eben solche Arbeit aufzubauen, seien es Freundschaften oder Liebesbeziehungen, da sie das Knüpfen und Pflegen von Kontakten fast nur noch über das Internet kennen. Es verstärkt somit eine Entwicklung, die auch durch weitere Faktoren ausgelöst wird, beispielsweise das Ausziehen aus dem Elternhaus zu einem früheren Zeitpunkt als dies noch vor einigen Jahrzehnten üblich war.
Diese Kombination führt aber dazu, dass Einsamkeit zu einem zunehmenden Problem in der Gesellschaft wird – jetzt und in Zukunft. Trotzdem sollte das Internet nicht verteufelt werden, denn richtig genutzt, bietet es auch ganz neue Möglichkeiten, um der Einsamkeit entgegenzuwirken. Doch dazu später mehr.

Einsamkeit und ihre möglichen Folgen

Die Einsamkeit als gesellschaftliches Problem zu bezeichnen, ist keinesfalls übertrieben. Denn sie ist nicht nur ein ungutes Gefühl, sondern birgt große Gefahren. Einsamkeit kann sogar tödlich sein, wie mehrere Studien mittlerweile belegt haben. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Depressionen und kann zahlreiche weitere Folgen nach sich ziehen.

Multiple körperliche Auswirkungen

Dass sich die Psyche auch auf die körperliche Gesundheit auswirken kann, weiß die Medizin mittlerweile und spricht von psychosomatischen Krankheitsbildern. Wer unter Einsamkeit leidet, hat beispielsweise ein höheres Risiko von Fettleibigkeit oder einer Demenzerkrankung. Auch das Immunsystem ist häufig geschwächt und die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöht. Neueste Erkenntnisse weisen sogar auf einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Krebs hin. Die generelle Sterblichkeit ist daher bei Personen, die unter Einsamkeit leiden, erhöht.

Verstärktes Suchtverhalten

Das liegt auch daran, dass einsame Menschen eher zu einem Suchtverhalten neigen. Je nach Sucht, kann diese tödlich enden, beispielsweise bei einer Magersucht, Drogensucht, Alkoholsucht oder Medikamentensucht.
Aber auch andere Suchtformen wie eine Spielsucht treten unter Personen, die sich einsam fühlen, verstärkt auf. Denn die Einsamkeit befeuert den Wunsch, diese durch entsprechendes Verhalten zu betäuben. Dabei kommen häufig legale Mittel zur Anwendung, die in normaler Dosis unproblematisch sind – Essen ebenso wie Alkohol, der Konsum von Medien oder das Spielen.

Um bei letzterem Beispiel zu bleiben, werden solche Verhaltensweisen erst dann zum Problem, wenn sie zur Sucht werden und nicht mehr kontrollierbar sind. Der Übergang ist häufig fließend und für Außenstehende schwierig zu erkennen – manchmal sogar für die Betroffenen selbst.
Wie bei jeder Sucht gibt es auch bei der Spielsucht typische Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass jemand davon betroffen ist. Beispielsweise muss sich der- oder diejenige immer wieder Geld bei anderen leihen. Zudem sind Betroffene launisch und verbringen kaum noch Zeit mit Familie und Freunden.
Präventives Verhalten und Selbsttest können bei der Diagnose einer Spielsucht helfen, ebenso wie bei anderen Süchten. Das Problem an der Sache ist allerdings: Die Sucht kann sowohl Folge der als auch Ursache für die Einsamkeit sein und daher in einen regelrechten Teufelskreis führen.

Zwänge und Ängste

Jeder Mensch kennt Angst. Es handelt sich um ein natürliches Gefühl, das in gefährlichen Situationen eintritt. Doch Ängste können auch außer Kontrolle geraten und die Lebensqualität beeinträchtigen. In solchen Fällen handelt es sich um Angststörungen wie Sozialphobien oder Panikattacken. Diese treten vemehrt bei Personen auf, die sich einsam fühlen.
Selbiges gilt für Zwangsstörungen. Allerdings besteht auch hier das Problem, dass Zwänge und Ängste die Folge oder die Ursache von Einsamkeit sein können. Solche Störungen müssen möglichst frühzeitig und professionell behandelt werden, um einen Weg aus dem Teufelskreis zu finden, ansonsten verstärken sie sich mit der Zeit – und mit ihnen auch die Einsamkeit.

Psychisches Leid bis zum Suizid

Depressionen als mögliche Folge von Einsamkeit wurden bereits erwähnt. Wie diese erlebt werden, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Manche Menschen fühlen sich traurig, andere wie betäubt und wieder andere wütend, um nur drei von vielen Möglichkeiten zu nennen.
In jedem Fall ruft Einsamkeit psychisches Leid hervor, das aus der sozialen Isolation entsteht und die Betroffenen oft regelrecht lähmt, sodass sie selbst keinen Ausweg aus ihrer Situation finden. Wer zu tief in eine solche aussichtlose Lage beziehungsweise Depression rutscht, weiß manchmal keine andere Lösung mehr als die Selbsttötung. Auch deshalb kann Einsamkeit tödlich enden.
Damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende. Die Folgen von Einsamkeit können also vielfältig sein und sind in jedem Fall verheerend. Umso wichtiger ist es, diese frühzeitig zu erkennen und aktiv entgegenzuwirken. Denn wer präventiv oder zumindest rechtzeitig handelt, bevor er oder sie zu tief in den Teufelskreis rutscht, kann der Einsamkeit entgegenwirken – mit oder ohne professionelle Hilfe.

Einsamkeit und wie sie sich eigenständig überwinden lässt

Wer (vorerst) auf professionelle Hilfe verzichten möchte, kann einige Maßnahmen ergreifen, um Einsamkeit eigenständig zu überwinden oder präventiv zu verhindern. Dafür braucht es ein gewisses Maß an Selbstwirksamkeit. Folgende Schritte können dabei helfen:

Sich in Selbstreflexion üben

Wie eingangs erwähnt, merken viele Menschen überhaupt nicht, dass sie sich einsam fühlen. Sie lenken sich durch allerhand Aktivitäten und Kontakte ab – bis sie eines Tages von ihren negativen Gefühlen überwältigt werden. Wichtig ist daher, sich in Selbstreflexion zu üben, hin und wieder bewusst alleine zu sein und sich zu fragen, wie es einem wirklich geht. Wer dann merkt, dass er oder sie sich einsam fühlt, sollte das als dringendes Alarmzeichen ansehen. Ein Zeichen, um schnellstmöglich zu handeln.

Eingestehen und nicht unterschätzen

Handeln bedeutet nicht, sich weiterhin abzulenken. Viele Menschen wollen sich aber ihre Einsamkeit nicht eingestehen. Sie schämen sich regelrecht dafür. Sich diese einzugestehen, ist aber ein unverzichtbarer Schritt, um aktiv entgegenwirken zu können. Zudem sollte die Einsamkeit aufgrund ihrer möglichen Folgen keinesfalls unterschätzt werden. Nur, wer einsieht, dass Handlungsbedarf besteht, wird auch entsprechende Veränderungen im Leben vornehmen.

Jedem Tag so viel Struktur wie möglich geben

Eine wichtige Veränderung kann hierbei sein, dem eigenen Tag eine (neue) Struktur zu geben. Denn viele Menschen verlieren diese Strukturen, wenn sie beispielsweise in Rente gehen, ein Studium aufnehmen oder sogar in eine Depression rutschen. Es gilt dann, sich aktiv Strukturen zu suchen, zu setzen und diese einzuhalten. Darin können und sollten auch feste Zeiträume für soziale Kontakte enthalten sein.

Ein erfüllendes Hobby finden oder wiederaufleben lassen

Hobbys sind eine hervorragende Möglichkeit, um solche sozialen Kontakte zu pflegen beziehungsweise zu knüpfen. Sie sollten daher ebenfalls einen festen Platz in der Woche oder sogar im Tagesablauf erhalten. Nicht nur, dass ein erfüllendes Hobby der Psyche guttut, es bietet auch die Möglichkeit, auf Gleichgesinnte zu treffen. Über gemeinsame Interessen lassen sich schließlich schnell Freundschaften knüpfen und so gilt es, sich einfach zu überwinden und entsprechende Angebote in Anspruch zu nehmen.

Sich regelrecht zwingen, andere Menschen zu kontaktieren

Vielen Menschen fällt es jedoch schwer, auf andere Menschen zuzugehen oder sich alleine in einem Verein, Malkurs oder für ein anderes Hobby anzumelden. Es gilt dann, sich zu überwinden, sich regelrecht selbst zu zwingen – und die Erfolgserlebnisse werden dafür sorgen, dass das immer leichter fällt. Wer persönlich (noch) nicht über seinen Schatten springen kann, kann erst einmal damit beginnen, über das Internet digital neue Kontakte zu knüpfen. Das fällt oftmals leichter und bringt daher schnellere Erfolge.

Die digitale Spirale verlassen

Trotzdem ist es wichtig, soziale Kontakte eben nicht nur über das Internet oder über das Smartphone zu pflegen. Sie sollten irgendwann zu echten, sprich persönlichen Kontakten und somit zu sozialen Beziehungen mit tatsächlicher Qualität führen. Es gilt daher, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um die digitale Spirale zu verlassen.

Spirituelle Auswege finden

Zuletzt ist es die Spiritualität, die vielen Menschen in dieser schwierigen Situation hilft. Sie schenkt ihnen Trost und oftmals neuen Mut, um das eigene Leben zu ändern. Auch in Religionsgemeinschaften, durch das Gespräch mit einem Pfarrer, durch gemeinsame Gebete mit anderen Gläubigen oder weitere spirituelle Aktivitäten können soziale Kontakte geknüpft sowie Einsamkeitsgefühle durchbrochen werden.
In vielen Fällen helfen einige oder alle dieser Schritte dabei, eine Einsamkeit zu verhindern beziehungsweise im Keim zu ersticken. Manche Menschen schaffen es sogar, sich aus einem tiefen Teufelskreis selbst zu befreien und ihr Leben grundlegend zu ändern. Doch ebenso viele Personen können das nicht ohne externe Hilfe und das ist vollkommen in Ordnung.
Wer merkt, dass er auf eigene Faust nicht weiter kommt und sich nach wie vor einsam fühlt, vielleicht einsamer denn je, sollte sich an den Hausarzt oder direkt an einen Psychotherapeuten wenden. Manchmal ist ein anderer Blickwinkel notwendig, manchmal müssen eigene Verhaltensweisen geändert werden, manchmal sind sogar Medikamente vonnöten, beispielsweise Antidepressiva.
Doch in beinahe jedem Fall findet sich dann eine Lösung und damit ein Weg aus der Einsamkeit. Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist daher keine Schande, sondern e mutige Entscheidung und der erste Schritt in ein neues Leben.

Fazit

Ob alleinlebender Senior oder jugendliches Einzelkind: Einsamkeit hat viele Gesichter, kennt weder Alter noch andere Zugehörigkeiten. Immer jedoch ruft sie die gleichen vielfältigen Problemstellungen und Gefahren hervor. Einsamkeit kann einen Menschen zeichnen, ihn zugrunde richten und sogar sein Leben in Gefahr bringen.
Umso wichtiger ist es, ein Bewusstsein für diese Gefahr zu entwickeln  – sowohl bei anderen als auch bei sich selbst. Denn von einer gemütlichen, ruhigen Woche in Monate oder sogar Jahre einer regelrechten Isolation zu gleiten, geschieht schneller als gedacht und noch dazu meist unbemerkt.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Es ist niemals zu spät, um das eigene Leben zu ändern oder sich Hilfe zu suchen und somit einen Ausweg aus der Einsamkeit zu finden.

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