Eine wohnortnahe Versorgung ermöglichen

Claudia Rebman, Bereichsleitung Diakonie Saar, Christian Groß, Landesgeschäftsführer DRK-Landesverband Saarland, Michael Burkert, Präsident DRK-Landesverband Saarland, Rabea Pallien Fachbereichsleitung Migration, DRK-Landesverband Saarland, Minister Dr. Magnus Jung, Markus Lang, Gruppenleiter AMIF-Behörde, Andreas Heinz, Einrichtungsleitung Caritaszentrum Saarpfalz, Anja Schommer, Bereichsleitung Caritas Saar-Hochwald.Foto: DRK
Claudia Rebman, Bereichsleitung Diakonie Saar, Christian Groß, Landesgeschäftsführer DRK-Landesverband Saarland, Michael Burkert, Präsident DRK-Landesverband Saarland, Rabea Pallien Fachbereichsleitung Migration, DRK-Landesverband Saarland, Minister Dr. Magnus Jung, Markus Lang, Gruppenleiter AMIF-Behörde, Andreas Heinz, Einrichtungsleitung Caritaszentrum Saarpfalz, Anja Schommer, Bereichsleitung Caritas Saar-Hochwald.Foto: DRK - (Bild 1 von 1)

Saarbrücken. Geflüchtete, die zu uns kommen, haben Schweres durchgemacht und finden sich hier in einer für sie ganz fremden Umgebung wieder. Oft sind die Menschen durch das, was sie in ihrer Heimat und auf der Flucht erlebt haben, sehr belastet und auch die Eingewöhnung in Deutschland stellt für sie eine enorme Herausforderung dar. Die Menschen haben häufig Schwierigkeiten, sich nach ihrer Ankunft in der neuen Heimat zu orientieren und sich in der für sie fremden Kultur zurecht zu finden.

In der Fachliteratur wird von 35 bis 40 Prozent an geflüchteten Menschen ausgegangen, die dem Risiko von posttraumatischen Belastungsstörungen ausgesetzt sind, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter größer wird.

Wie in den anderen Bundesländern stand und steht jedoch im Saarland die psychosoziale Versorgung von geflüchteten Menschen auf äußerst schwachen Füßen. Im Saarland gab es bisher keine Förderung durch Landesmittel für ein psychosoziales Zentrum (PSZ), so dass die Geflüchtete darauf angewiesen waren, psychotherapeutische Hilfe im Regelsystem zu erhalten.

Nun konnte der DRK-Landesverband Saarland für diese Arbeit eine dreijährige Projektförderung durch die Förderung des europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) sichern. Das saarländische Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit beteiligt sich mit einer Kofinanzierung.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde beim DRK-Landesverband betonte Michael Burkert, Präsident des DRK-Landesver-bandes Saarland, die besondere Wichtigkeit dieser Arbeit für die Geflüchteten im Saarland. Er wies außerdem darauf hin, dass erstmals in diesem Bereich eine verbandsübergreifende Zusammenarbeit stattfinden wird: Diakonie Saar, Caritasverband Saar-Hochwald und Caritaszentrum Saarpfalz werden mit dem DRK-Landesverband die psychosoziale Versorgung von Geflüchteten für die Projektlaufzeit übernehmen

Vier beteiligte

Wohlfahrtsverbände

Ein großer Vorteil des verbandsübergreifenden PSZ ist dabei, dass die Geflüchteten durch die vier beteiligten Wohlfahrtsverbände wohnortnah von den jeweils zuständigen Verbänden psychosozial betreut werden können.

Minister Dr. Magnus Jung wies bei der Feierstunde darauf hin, dass es seinem Haus ein großes Anliegen war, sich dieser Zielgruppe mit diesem spezialisierten Angebot zuzuwenden. Er überreichte einen Bescheid für die Kofinanzierung an die beteiligten Verbände. Weiterhin sicherte er eine langfristige Förderung der Arbeit der Wohlfahrtsverbände in diesem Bereich zu, nicht nur für die nächsten drei Jahre.

Diese Zusicherung wurde auch vom Vertreter der AMIF-Behörde, Gruppenleiter Markus Lang, für die Zeit nach der AMIF-Förderperiode, die im Jahr 2027 endet, bestätigt.

Mit diesem dreijährigen Projekt möchten die Verbände folgende Ziele vorrangig umsetzen:

Die Gewährleistung der präventiven psychosozialen und psychologischen Versorgung von Geflüchteten, aber auch Fachkräften aus dem Ausland: dies geschieht durch Screeningverfahren, aber auch psychotherapeutische Kurzzeittherapie und psychosoziale Betreuung und Verweisberatung.

Ein besonderes Augenmerk wird das Projekt auch auf die interkulturelle Öffnung der sozialen und gesundheitlichen Regelversorgung in enger Kooperation mit Psychotherapeutenkammer des Saarlandes und anderen Gremien setzen. Hier steht der Austausch von fachlichen Konzepten und Behandlungsansätzen, Mitarbeit und Netzwerkarbeit in fachlichen Gremien zur Weiterentwicklung der Therapie für die Geflüchteten im Saarland im Vordergrund.

Weitere Infos finden sich unter www.lv-saarland.drk.de/angebote/migration-und-integration/hilfen-fuer-traumatisierte-fluechtlinge/psychosoziales-zentrum-psz.html red./dos

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