Ein Paradies für Eidechsen schaffen

Die Teilnehmer des Workcamps während der Arbeiten zum Bau einer der Eidechsenburgen. Foto: Martin Silvanus
Die Teilnehmer des Workcamps während der Arbeiten zum Bau einer der Eidechsenburgen. Foto: Martin Silvanus - (Bild 1 von 1)

Siersburg. Mit erkennbarer Freude und spürbarem Stolz präsentierten die Teilnehmer des Internationalen Jugendworkcamps im Siersburger Ortsteil Itzbach auf dem Geländehügel mit Namen „Hexendanz“ die Ergebnisse ihrer Arbeit.

Sozusagen einen „ökologischen Ritterschlag“ erhielten die zehn jungen Erwachsenen und Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren, die aus sieben Ländern ins Saarland angereist waren, durch den Biologen und Fachgutachter Dr. Christoph Bernd: „Hier ist in weniger als zehntägiger Arbeit wahrhaftig und beispielhaft ein Paradies für Eidechsen entstanden, das in seiner Qualität zum Wohle insbesondere der vom Aussterben bedrohten Art der Zauneidechse einzigartig sein ­dürfte.“

Das Jugendcamp wurde organisiert durch die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) und dem örtlichen Projektträger, der Karsten Nendel Stiftung, mit Unterstützung der Gemeinde Rehlingen-Siersburg.

Die insgesamt neun Objekte bzw. Anlagen, die zur Entwicklung eines förderlichen Lebensraumes für die Eidechsen im Rahmen des Workcamps gebaut wurden, stellten die jungen Akteure hinsichtlich ihrer Konstruktionsart und ihrer Funktionsweise zugunsten der Eidechsen, insbesondere der Zauneidechse, sehr fachkundig vor. So sind entstanden 2 Eidechsenburgen aus Felsblöcken verschiedener Größen, ein Eidechsenrefugium konstruiert aus Rundhölzern und zwischenliegenden Steinen, ein Winterquartier für die kleinen Echsen, drei kleinere Tümpel und zwei Trockenmauern.

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Das Vorstandsmitglied der ­Karsten Nendel Stiftung, Andreas Kiefer, und Bürgermeister a.D. Martin Silvanus, ehrenamtlicher Projektberater und Betreuer des Workcamps, bedankten sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei den finanziellen Förderern, bei der Gemeinde und bei den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (IJGD), die durch die Leiterin des Regionalbüros West/Süd-West in Bonn, Nicole Thönnes, vertreten waren.

Tief beeindruckt zeigten sich die Verantwortlichen des Projektes von der „ausgeprägt menschlichen Komponente“ des Workcamps. So sei eine verständnisvolle Freundschaft unter den Akteuren verschiedener Nationalitäten entstanden, darüber hinaus ein „wunderbarerer, sympathischer Kontakt“ zu den örtlichen Projektbegleitern und zu den zahlreichen Bürgern aus Itzbach und darüber hinaus, die tagsüber interessiert das Camp besuchten und den jungen, internationalen „Baumeistern“ auch schon mal Getränke, Kuchen, belegte Brötchen oder auch Eis zur Stärkung mitbrachten.

Inzwischen sind die engagierten Workcamper zwar schon etwas müde, aber hoch zufrieden in ihre Heimatländer zurück gereist.

Die Karsten Nendel Stiftung weist darauf hin, dass interessierte Besucher des Areals auf dem „Hexendanz“ sehr willkommen sind, es sollte allerdings das Schutz- und Ruhebedürfnis der Eidechsen beachtet und die Markierungsbänder, die den Innenbereich des Echsen-Paradieses begrenzen, respektiert werden. Ebenso wird darum gebeten, mit einem gewissen Abstand an die Trockenmauern heranzutreten ; Hunde mögen bitte an der kurzen Leine geführt werden.

Die Nendel-Naturstiftung bietet auch Führungen für Gruppen an; Anmeldung unter post@karsten-nendel-stiftung.de oder silvanus-martin@gmx.de. red./jb

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