St. Wendel. Die SG-Strukturholding GmbH hat das neue Nutzungskonzept für eines der Wahrzeichen der Stadt St. Wendel, das Missionshaus, vorgestellt. Zurzeit befindet sich das Areal noch im Besitz der Steyler Missionare. Es gibt lediglich eine Kaufoption, die die SG-Strukturholding gerne ziehen möchte, wenn entsprechendes Baurecht besteht.
Allen Beteiligten ist es ein besonderes Anliegen, das St. Wendeler Wahrzeichen in seiner Ausdrucksstärke zu bewahren, indem eine behutsame Sanierung des Bestandes und eine nachhaltige Entwicklung eines Teils des Gesamtareals erfolgt, erklärten die beiden Geschäftsführer der SG-Strukturholding, Michael Massing von der Kreissparkasse St. Wendel und der Architekt Gerlando Giarizzo, der für die Planung verantwortlich zeichnet, übereinstimmend. „Insofern war es von Anfang an unsere Zielsetzung, das Missionshaus in seiner Einzigartigkeit zu erhalten.“
Das Gesamtareal umfasst 26 Hektar. Zusätzlich, zu der bestehenden Bebauung schließt die Planung 5,6 Hektar ein, die neu in Anspruch genommen werden sollen. So soll das im Nordflügel untergebrachte Wendelinusheim der Steyler Missionare im Sinne der Ordensgemeinschaft um moderne Pflege- und Gesundheitseinrichtungen erweitert werden. Im ehemaligen Gymnasium und daran angrenzend könnte unter Wahrung der erhaltenswerten Strukturen und Räume ein Hotel integriert werden. Zusätzliche Gastronomie im Außenbereich und Tagungsräume beispielsweise in der jetzigen Aula, ergänzen das Konzept.
Das ehemalige Internat soll ebenso wie das Museumsgebäude zu Gunsten einer freien Sicht auf die historischen Gebäude abgerissen werden. Es ist angedacht, das touristische Angebot durch barrierefreie Waldhütten zu ergänzen. Dabei soll der bestehende Baumbestand erhalten und ergänzt werden.
Als ein weiteres Kernstück sieht Architekt Giarizzo die alte Turnhalle. Als zentraler Mittelpunkt mit einem sichelförmigen Kulturforum soll es die Vereinbarkeit von erhaltenswerter Bausubstand und neuer harmonischer Architektur in Einklang bringen. Anstelle des Parkplatzes soll eine Tiefgarage entstehen und gegenüber dem Nordflügel sollen Gebäude unter dem Motto „Leben am Steyler Hang“ in die Natur eingebettet werden. Entlang der Allee könnte ein Wohngebiet auf vier Hektar Fläche entstehen, so dass die gewohnte Blickachse auf das Missionshaus erhalten bleibt. Zwei ellipsenförmige Gebäude im Bereich des alten Sportplatzes ergänzen das Areal und bieten Raum für vielfältige innovative Nutzungsmöglichkeiten.
„Wir stellen voller Freude fest, dass der Entwurf sehr viel Respekt ausstrahlt“, begrüßte Pater Oliver Heck von den Steyler Missionaren die Planung. Das Konzept respektiert die Umwelt, die Landschaft, die Menschen und das kulturelle Erbe, fasste Pater Heck die neue Konzeption zusammen.
„Wir haben die einmalige Gelegenheit, dieses baukulturelle Erbe durch eine gezielte und zukunftsgerichtete Weiterentwicklung zu bewahren und einen Ort voller Leben, Lernen, Kreativität und Kultur zu schaffen, an dem Geschichte und Zukunft Hand in Hand gehen und wollen dieses Projekt auch dauerhaft begleiten“, freuen sich die Geschäftsführer Michael Massing und Gerlando Giarizzo abschließend auf ihre Aufgabe. jam