Völklingen. Lange war es ein Traum, nun wird es Realität: Zum krönenden Abschluss des Jubiläumsjahres 30 Jahre Weltkulturerbe wird Ministerpräsidentin Anke Rehlinger am 17. Dezember den Wasserhochbehälter mit einem Festakt feierlich eröffnen. Das Datum ist überaus symbolträchtig: Vor exakt 30 Jahren, am 17. Dezember 1994, wurde die Völklinger Hütte im thailändischen Phuket als erstes Industriedenkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Der neue Besucherweg erschließt zwei Inkunabeln der Industriegeschichte – den Wasserhochbehälter und das sich daran anschließende Pumpenhaus. Schon der erste Schritt in die großzügige Eingangshalle, die den Blick auf die beiden erhaltenen Kranbahnen des Wasserhochbehälters frei lässt sowie der Steg über die faszinierenden Maschinen des Pumpenhauses und den Außenraum zwischen den Industriegebäuden in die Gebläsehalle gestaltet sich zu einem architektonischen Erlebnis.
„Es ist ein Quantensprung: Endlich wird das neue Eingangsgebäude des UNESCO-Weltkulturerbes Völklinger Hütte im historischen Wasserhochbehälter mitsamt Besucherzentrum sowie Kasse, Museumsshop und Café für die Öffentlichkeit zugänglich. Das ist Anlass zu großer Freude nach so viel logistischen und baulichen Schwierigkeiten“, so Generaldirektor Dr. Ralf Beil.
Enorme Mengen Wasser gebraucht
In der Völklinger Hütte brauchte man zur Kühlung enorme Mengen an Wasser. So wurden beispielsweise die Stahlmäntel der Hochöfen von außen mit Wasser überspült. Der Wasserhochbehälter der Völklinger Hütte war seit 1918 ein bedeutender Teil der Wasserversorgung. Bei Ausfall der Wasserförderung durch Pumpen konnte die Versorgung durch den Wasserhochbehälter für die Zeit der Reparaturen aufrechterhalten werden.
Einer der größten Wassertürme
Der Wasserhochbehälter der Völklinger Hütte zählt zu den größten jemals gebauten Wassertürmen. Einzigartig ist seine komplette, damals höchst innovative Beton-Konstruktion. Die enormen Mengen an Wasser, die zur Kühlung in der Völklinger Hütte notwendig waren, wurden aus der Saar über Pumpen zu den Hochöfen und zum Wasserhochbehälter befördert. Diese Pumpen wurden von Gasmotoren über Flachriemen angetrieben.
Nun werden auch diese Gasmotoren erstmals sichtbar als wesentliche Elemente der Riesenmaschine, die die Völklinger Hütte so einzigartig macht.red./dos