Saarbrücken. Demontierte oder mutwillig zerstörte Fahrräder gehören in der Saarbrücker City seit längerem zum alltäglichen Bild. Vielerorts findet man Fahrräder so vor, wie an der Ecke Sulzbach-/Passagestraße gegenüber des Parkhauses Lampertshof. Wie man an den unterschiedlichen Felgen sieht, sind hier gleich zwei Fahrräder dem Vandalismus zum Opfer gefallen.
Ein zerstörtes Fahrrad kommt einem Diebstahl gleich. Aufgrund der Tatsache, dass sich solche Taten meist in den Abendstunden oder erst spät in der Nacht ereignen, verringert sich natürlich das Risiko, dabei erwischt zu werden. Fahrraddiebstähle werden aber auch häufig am hellichten Tag in der belebten City während der Geschäftszeiten verübt. Wer sein Rad nicht fest anschließt oder es nur kurz aus den Augen lässt, muss damit rechnen, dass es in falsche Hände kommt.
Durch diese Nachlässigkeit ergeben sich so genannte Gelegenheitsdiebstähle, worauf es neben Einzeltätern auch professionelle Banden abgezielt haben. Laut Landespolizeipräsidium Saarbrücken sind für das Berichtsjahr 2023 allein in der Stadt Saarbrücken im Rahmen der Straßenkriminalität 72 Fälle des Diebstahls von Fahrrädern und fünf Fälle des Vandalismus bzw. Sachbeschädigungen an Fahrrädern angezeigt worden. Für das Berichtsjahr 2024 (bis Stichtag 6. November) sind der Polizei 53 Fälle des Fahrraddiebstahls sowie fünf Fälle von Vandalismus an Fahrrädern in der Stadt Saarbrücken bekannt. Die Dunkelziffer kann jedoch höher sein. Geklaute Fahrräder werden in der Regel direkt zu Geld gemacht oder zeitnah ganz woanders hingebracht.
Wer Glück hat, findet sein Rad zufällig irgendwo in der Stadt wieder. Kompliziert wird es aber, wenn das gestohlene Rad in eBay, Secondhand-Märkten oder auf Fahrradbörsen auftaucht. Dann muss nämlich der rechtmäßige Besitzer belegen können, dass ihm das Rad noch gehört. Das wird meist schwierig, sofern weder eine Diebstahlsanzeige noch ein Eigentumsnachweis in Form einer Händlerrechnung mit Angabe der Rahmennummer oder einer polizeilichen Registrierung (Fahrradcodierung) vorliegt.
Da die Rahmennummer von Dieben oft unkenntlich gemacht wird, ist es in jedem Fall empfehlenswert sich besondere, unverwechselbare Merkmale seines Fahrrads, z. B. markante Kratzer, Aufkleber, Anbauteile etc. zu dokumentieren und das Rad von allen Seiten zu fotografieren. Das erleichtert der Polizei die Suche erheblich und ist auch für die Versicherung von Vorteil. Ob ein Rad mit einem Schloss gesichert ist oder nicht, spielt zwar für die Versicherung eine Rolle, aber nicht unbedingt für Fahrraddiebe! Mit Mini-Bolzenschneidern knacken sie manche Ketten- oder Drahtseilschlösser in Sekundenschnelle. Um Versicherungsansprüche geltend zu machen, muss eine Diebstahlsanzeige bei der Polizei vorliegen. Leider wird aber nicht jeder Diebstahl zur Anzeige gebracht, wenn der Besitzer nur wenig Erfolgsaussichten befürchtet - und bei Vandalismus noch weniger. Juchelka