DM-Silber und Saarlandrekord

Sara Benfares hat sich die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften über 5000 Meter gesichert und ihren eigenen Saarlandrekord unterboten.
 Foto: Lutwin Jungmann
Sara Benfares hat sich die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften über 5000 Meter gesichert und ihren eigenen Saarlandrekord unterboten. Foto: Lutwin Jungmann - (Bild 1 von 1)

Rehlingen. Bei den Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion haben die Rehlinger Teilnehmer sechs Platzierungen unter den ersten Acht erreicht. Vor allem die Damen sorgten für positive Überraschungen.

Der Coup des Tages aus Rehlinger Sicht gelang der Langstrecklerin Sara Benfares über 5 000 Meter. Die 21-Jährige hatte sich mit den besten Deutschen Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) und Alina Reh (SCC Berlin) auseinanderzusetzen, die beide schon die WM-Norm für Eugene (USA) in der Tasche haben.

Zunächst schlug eine Vierergruppe mit den Favoritinnen ein flottes Tempo an, das angesichts der hohen Temperaturen im Olympiastadion beeindruckte. Sara Benfares, die es gewohnt ist, an der Spitze zu laufen, hielt sich zurück. Sie folgte den Anweisungen, die die Trainer (Vater Samir und Adi Zaar) ihr nahegelegt hatten.

„Es war ganz gut, dass ich bei der Hitze einfach nur folgen musste und nicht über das richtige Tempo nachzudenken brauchte“, sagte sie nach dem Rennen.

Nach gut der Hälfte der Distanz gab Hanna Klein das Rennen auf. Sie hatte 90 Minuten zuvor den Titel über 1500 Meter gewonnen. „Da wusste ich, verriet sie: Wenn ich keinen Unsinn mache, ist mir die Medaille sicher.“ So kam es auch.

Nachdem die spätere Dritte Svenja Pingpank (Hannover Athletics) abreißen ließ, blieb nur der Zweikampf zwischen der Rehlingerin und der Berlinerin übrig, die bei der letzten Europameisterschaft Bronze und schon sechsmal DM-Gold gewonnen hatte.

Einen Kilometer vor Schluss setzte sich Sara sogar einige Meter von der Favoritin ab. Aber 500 Meter vor dem Ziel kam der Konter von Alina Reh, die bald 15 Meter Vorsprung herauslief. Der schrumpfte allerdings auf der Zielgeraden, als Sara bis auf 1,45 Sekunden an die Siegerin heranspurtete.

Mit 14:22,56 Minuten unterbot Sara Benfares ihren eigenen Saar-Rekord um 2,15 Sekunden. „Es war richtig heiß, aber ich habe mir keine Fragen zu den Bedingungen gestellt und bin einfach losgerannt und habe alles gegeben“, strahlte die Überraschungs-Zweite.

Weitere Lauferfolge

Vielleicht noch verblüffender war das, was ihre ältere Schwester Selma Benfares leistete. Die 23-Jährige, die nach einem studienbedingt erst seit einem dreiviertel Jahr wieder im Leistungstraining ist, hatte nach halber Strecke die große Verfolgergruppe hinter sich gelassen. Ihr großer Vorsprung geriet am Ende zwar in Gefahr, aber dank ihres Spurtvermögens lief sie als sensationelle Vierte nach 16:17,13 Minuten über die Linie.

Einen weiteren vierten Platz eroberte Djamila Böhm, die erst seit dieser Saison für den LC Rehlingen startet. Sie lief über 400 Meter Hürden mit 57,18 Sekunden eine neue Saisonbestleistung.

Ihre Vereins- und Trainingskollegin Marsha Dunkel machte weiter Fortschritte. Sie blieb erstmals unter der 61-Sekunden-Marke und stellte mit 60,44 Sekunden eine persönliche Bestleistung auf. Das reichte im Halbfinale allerdings nur zum 15. Platz.

Zwei siebte Plätze wurden im Werfer-Lager erreicht. Schon am Freitag, vor dem Brandenburger Tor, stieß Valentin Moll die Kugel 18,75 Meter weit. Er blieb damit leider deutlich unter seinem Vorjahres-Niveau und wurde Siebter. Dieselbe Platzierung erreichte Hammerwerferin Sophie Gimmler. Nach gutem Auftakt von 61,37 Metern folgten zu ihrem Bedauern nur noch Würfe unter der 60-Meter-Marke.

Mit dem fast doppelt so schweren Hammer kam Konstantin Moll nicht gut zurecht. Seine 57.61 Meter im dritten und letzten Versuch reichten zum 12. Platz.

Eine tragische Rolle spielte Sprint-Saar-Rekordler Michael Bryan. Am Samstag über 100 Meter blieb er in drei Läufen klar unter seinen diesjährigen Vorleistungen. Im Halbfinale erzielte er mit 10,49 Sekunden die neuntbeste Zeit und rutschte nur dank des Verzichts eines Konkurrenten ins Finale. Dort wurde er mit 10,61 Sekunden Achter. Ganz anders das Bild am Sonntag über 200 Meter. Im ersten Vorlauf rannte er in 21,13 Sekunden auf Platz zwei und war direkt für das Finale qualifiziert. Kurz darauf der Schock: Disqualifikation wegen Berührung der Bahnbegrenzung. In einer aufwendigen Video-Analyse bestätigte sich später die Meldung der Bahnrichter, dass der Läufer in der Kurve die innere Begrenzungslinie zweimal leicht berührt habe. Das führte zu Disqualifikation und großer Frustration - nicht nur bei ihm. red./am

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