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„Die Reise der Verlorenen“

Das Schauspiel „Die Reise der Verlorenen“ lässt die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Foto: Lahola
Das Schauspiel „Die Reise der Verlorenen“ lässt die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Foto: Lahola - (Bild 1 von 1)

Saarlouis. Am Dienstag, 12. März, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) präsentiert das Theater am Ring das Schauspiel „Die Reise der Verlorenen“ von Daniel Kehlmann.

Frühjahr 1939. Die St. Louis verlässt Hamburg. Ihr Ziel ist Havanna. An Bord sind über 900 deutsche Juden auf der Flucht vor dem Nazi-Terror. Menschen fliehen vor Hass und Verfolgung. Lassen alles hinter sich. Ihr Weg? Ungewiss! Ihre Hoffnung? Ein Leben in Würde und Freiheit! Leider wird diese Hoffnung enttäuscht, denn der kubanische Präsident verbietet die Einreise. Was nun folgt ist eine endlos scheinende Reise auf der Suche nach einem sicheren Hafen. Niemand auf der Welt will die jüdischen Flüchtlinge haben. Die St. Louis wird nach Hamburg zurückbeordert. Erst als Kapitän Schröder wider seine Kapitänsehre erwägt, das Schiff vor Sussex auf Grund laufen zu lassen, kommt Hilfe: Einige Länder nehmen eine bestimmte Quote von Juden auf. Doch über diese Länder bricht der Krieg herein. Die Reise der Verlorenen geht weiter. Die Irrfahrt der St. Louis ist historisch verbürgt.

Daniel Kehlmann bringt in dem an das Buch „Voyage oft he damned“ angelehnten Theaterstück die Handlung in zeitübergreifender Fiktion auf die Bühne. Dabei erwähnt er die aktuellen Fluchtdramen mit keiner Silbe. Dennoch hat man als Zuschauer auch diese Bilder permanent vor Augen. Im Bewusstsein des Ausgangs wird die ganze Geschichte erzählt. Die Figuren treten aus dem Dialog, reflektieren ihren Charakter und verraten ihre Gedanken. Sie spielen mit dem Wissen um ihr Ende. Für die meisten ist es ein Schreckliches.

Aufgeführt wird das Gastspiel durch das Altonaer Theater Hamburg. Tickets gibt es im Vorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.ticket-regional.de. red./jb

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