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Die Eifel bebt seit 40 Jahren

Bildunterschrift: Auch die britische Post-Punk-Band IDLES räumte vor der Utopia-Stage mächtig ab. Foto: Jens Rink
Auch die britische Post-Punk-Band IDLES räumte vor der Utopia-Stage mächtig ab. Foto: Jens Rink - (Bild 1 von 1)

Nürburgring. Rock am Ring, die Mutter aller Musikfestivals auf deutschem Boden, blickt auf stolze 40 Jahre. Grund genug für eine schon Wochen vorher ausverkaufte Megafete, aber auch für die ein oder andere Neuerung. Die auch (fast) alle gut ankamen. Positiv wirkten sich beispielsweise die mächtigen LED-Türme aus, die nicht nur Fans auch aus großer Entfernung die Möglichkeit gaben, .vom Treiben auf der Bühne mehr zu sehen, sondern auch zu einem Wiedererkennungsmerkmal des Festivals werden können. Mindestens für die nächsten 40 Jahre.

Mehr Komfort und Sauberkeit

Zum runden Geburtstag schenkten die Organisatoren um Veranstalter Matt Schwarz ihren Gästen auch ein Mehr an Komfort und Sauberkeit. Die Toilettensituation wurde weiter optimiert, nicht nur in puncto Quantität, sondern auch in Bezug auf Sauberkeit, fleißige Hände waren allerorts stets rasch mit Desinfektionsspray zur Stelle.

Und wer von all dem Stehen, Feiern und Tanzen eine Verschnaufpause brauchte, für den gab es deutlich mehr Sitzgelegenheiten, überdachte Brauereigarnituren schufen gemütliche Biergartenatmosphäre.

Und sogar eine Tribüne gab‘s, vor der Mandora-Stage und kostenlos.

Erstmals mit vier Bühnen

Bewährt hat sich auch schon jetzt die Idee der vierten Bühne, etwas abseits am Ausgang gelegen und den Trubel im Zentrum des Ringareals wohltuend entzerrend. Vor der Atmos-Stage gab es nicht nur ordentlich Traffic, sondern auf einer der wenigen nicht-asphaltierten Flächen des Geländes auch ordentlich Schlamm –Woodstock- oder Wackenfeeling inklusive.

Dass man nass wird in der Eifel und friert, ist auch nichts wirklich Neues, Bilderbuchwetter wie im letzten Jahr ist da eher die Ausnahme. Am Festivalsamstag sorgte ein ordentlicher Regenschutt dafür, dass viele Fans Schutz in ihren Zelten und Wohnmobilen suchen mussten. Aber auch das war schon viel viel schlimmer.

Für etwas hausgemachten Unmut bei einigen Fans sorgte hingegen die im Nachhinein ein wenig zu vollmundigen Ankündigungen zweier „very special guests“, die das Festival freitags eröffneten. Manch ein Besucher träumte von einem Spontan-Gig von lokalen Größen wie den Broilers oder von einem Abstecher von Volbeat am Releaseday des neuen Albums, noch mehr waren sich sicher, dass die Toten Hosen als Lokalmatadoren Hallo sagen würden. Dass dann letzten Endes Electric Cowboy den Opener gaben, wurde noch ordentlich abgefeiert, Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys wirkten mit ihrem Italo-Schlager-Pop hingegen eher ein wenig deplatziert.

Egal, das feierfreudige Volk hatte seinen Spaß. Und bekam auch die das Festival so auszeichnende breite musikalische Mischung um die Ohren gehauen. Auch wenn bzw. gerade weil man 2025 die Mega-Bands à la Metallica oder Iron Maiden vergeblich suchte, tummelten sich auf den vier Bühnen drei Tage lang jeweils zwölf und mehr Stunden herausragende Vertreter aller Rock- und Popstilrichtungen. Während Slipknot und Korn als Headliner auf der Utopia-Stage ihren Metal-Legenden-Status eindrucksvoll betätigten, setzten etwa am ersten Abend auf der kleinen Orbit-Stage Adam Angst, Olli Schulz und Tocotronic beeindruckende Duftmarken gut gemachter deutscher Rockmusik. Feine Sahne Fischfilet ließen es sich nicht nehmen, ihrem umjubelten Auftritt auf der Mandora-Stage noch einen Geheimgig auf dem Campingplatz folgen zu lassen, Kraftklub traten als Surprise-Act inmitten des Publikums auf, die Beatsteaks ließen das Publikum „Der ganze Ring hasst die AfD singen“ und von Kasalla als Rausschmeißer gab‘s kölschen Mitsing-Rock mit auf den Heimweg. Der Ring schreibt eben viele kleine Geschichten. Und schreibt sie auch 2026 weiter.

Linkin Park erster Headliner 2026

Kaum sind die letzten Töne der spektakulären 40. Jubiläumsausgabe verklungen, verzeichnet Rock am Ring direkt bei Start des Vorverkaufs Rekordverkäufe, auch dank des frisch verkündeten Headliners Linkin Park: Innerhalb der ersten Stunde sind bereits über 45000 Tickets für das Festival vergriffen.

Festival Tickets sind für 239 Euro in der aktuellen Preisstufe unter www.rock-am-ring.com/tickets erhältlich.

Die Camping-Tickets für das Utopia Stage Camping sind innerhalb der ersten Stunde ausverkauft gewesen. VIP-Upgrades und Fast Lane Pässe stehen zum Verkaufsstart zur Verfügung. Eine Übersicht aller Ticketkategorien sowie weiterführende Informationen finden sich auf der offiziellen Website von Rock am Ring.

Auf ein Neues 2026! jj

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