Die Urmutter der deutschen Sprache entstand etwa 8000 v. Chr. und das Deutsch, wie wir es heute kennen, entwickelte sich vor ungefähr 2.500 Jahren. Da das bereits lange her ist, dürfte es niemanden verwundern, dass sich die deutsche Sprache seit ihrer Entstehung stark verändert hat. Selbst die Veränderungen seit der Jahrtausendwende sind immens. Doch wie äußern sie sich eigentlich?
Anglizismen sind inzwischen ein fester Bestandteil des Duden
Lange Zeit hatten es Anglizismen schwer, sich im Duden zu etablieren, aber in den letzten Jahren hat der Einfluss aus dem Englischen massiv zugenommen. Das zeigt sich zum einen durch eingedeutschte Wörter und zum anderen durch reine Anglizismen wie etwa Baby, Event oder Influencer. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren weitere englische Ausdrücke in den Duden Einzug halten werden, was übrigens nicht nur ein Phänomen der deutschen Sprache ist. Selbst in anderen Sprachen wie Französisch, Italienisch oder Spanisch gibt es inzwischen zahlreiche Anglizismen.
Digitalisierung beeinflusst auch unsere Sprache
Der digitale Wandel ist mittlerweile überall omnipräsent, was sich allein schon daran zeigt, dass nahezu täglich neue Innovationen vorgestellt werden. Zugegebenermaßen waren die Fortschritte der Digitalisierung bereits vor einigen Jahren beachtlich und seitdem kommt der technologische Fortschritt nicht zum Stillstand. Wie die Digitalisierung unsere Sprache beeinflusst, zeigen unter anderem Worte wie googeln, die aus dem allgemeinen Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken sind. Doch auch Ausdrücke aus der Jugendsprache hängen oft mit dem digitalen Wandel zusammen. Einige Beispiele sind Begriffe wie liken, swipen, streamen, trollen oder viral gehen.
Gendern konnte sich trotz intensiver Debatten nicht in der deutschen Sprache durchsetzen
Die Diskussion um das Gendern wurde emotional und lange geführt. Allerdings entschieden Sprachwissenschaftler, dass die Anpassung von Sprachstrukturen zur Geschlechtergerechtigkeit unmissverständlich sei und daher nicht in die deutsche Sprache aufgenommen werden sollte. Trotz intensiver Debatten ist nicht davon auszugehen, dass diese Entscheidung in naher Zukunft revidiert wird.
Multikulturalität hat nicht nur Slangs gefördert
Bereits in den 1950er-Jahren hat die Migration in Deutschland durch Gastarbeiter begonnen. Gastarbeiter im eigentlichen Sinne gibt es heute nicht mehr, doch ihre Nachkommen und neue Einwanderer prägen weiterhin das Land. Es ist daher nicht überraschend, dass von den mehr als 83 Millionen Einwohnern Deutschlands ein beträchtlicher Anteil einen Migrationshintergrund hat. Diese offene Gesellschaft mit unterschiedlichen Lebensentwürfen hat auch die deutsche Sprache verändert und dabei geht es keineswegs nur um Slangs wie die multiethnische Jugendsprache Kiezdeutsch. Selbst die Alltagssprache weist multikulturelle Einflüsse auf, was sich durch die Integration von Begriffen aus unterschiedlichen Kulturen äußert.
Medien sind entscheidend für die Sprachentwicklung
Wie wichtig Medien für die Meinungsbildung sind, dürfte den meisten klar sind. Aus gutem Grund gibt es Fachzeitschriften wie wissenschaftliche Journale, die sich intensiv mit gesellschaftlichen und politischen Themen befassen. Medien beeinflussen jedoch nicht nur unsere Meinung, sondern auch die Art und Weise, wie wir miteinander sprechen. Tatsächlich wird der Einfluss von Medien wie Fernsehen, Film und Musik stark unterschätzt, aber sie sind entscheidend für die Sprachentwicklung. Geht es gar um Social Media, steht außer Frage, dass wir es hier mit der treibenden Kraft hinter der Jugendsprache zu tun haben. pr