Die Cholera 1831/1832

KREIS SAARLOUIS. Die Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis legt im 46. Jahrgang das Heft „Unsere Heimat - 3/2021“ vor.

Den Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe des Mitteilungsblattes des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft bildet der Beitrag „Cholera – der blaue Tod, die neue Seuche des 19. Jahrhunderts im Kreis Saarlouis und in der näheren Umgebung“ von Thomas Turner.

Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über das Erscheinungsbild der Krankheit und die von der Regierung getroffenen Maßnahmen während des ersten Auftretens der neuen Krankheit in Preußen in den Jahren 1831/32, bei dem unsere Heimat verschont blieb.

Anschließend entsteht aus vielen kleinen Puzzleteilchen wie amtlichen Verordnungen, Augenzeugenberichten, Einträgen in Kirchen- und Standesamtsregistern, Unterlagen des Statistischen Büros in Berlin, Zeitungsartikeln und Werbeanzeigen aus dem Saarlouiser Journal, Ortsliteratur, Kartenmaterial und zahlreichen Abbildungen ein Gesamtbild der Cholerawellen, von denen der Kreis Saarlouis in den Jahren 1849, 1854 und 1866 heimgesucht wurde.

Sowohl die Ereignisse in Merzig, wo die Cholera 1854 erbarmungslos wütete, als auch die Geschichte der steinernen Zeugen dieser Ereignisse (Cholerakreuze in Dillingen und Roden) werden nachgezeichnet.

Obwohl nun schon 155 Jahre zurückliegen, lassen sich viele Parallelen zu den aktuellen Corona-Ereignissen erkennen.

Im zweiten Beitrag bespricht Dr. Peter Winter das von ihm ins Deutsche übersetzte Buch von Alain Simmer „Zu den Quellen des Germanismus im Moselland – das Ende des Mythos von der fränkischen Kolonisation“.

Das aus der Dissertation des lothringischen Archäologen an der Universität Metz hervorgegangene Buch handelt von der deutsch-französischen Sprachgrenze, die nach bisheriger Auffassung auf germanische Franken in Gallien im frühen Mittelalter zurückgeführt wird.

Der Autor verweist auf neuere Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft und der Archäologie in Frankreich und Deutschland, die dieser These widersprechen.

Das Heft „Unsere Heimat“ (4 Euro) ist erhältlich in den Buchhandlungen „Pieper“ in Saarlouis, „Bock & Seip“ in Saarlouis und Merzig sowie bei der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis. red.am

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