DDR-Erfahrungen am HWG geschildert

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Wadern. Gymnasiasten des Hochwald Gymnasiums Wadern haben einen Einblick in persönliche Lebensumstände in der ehemaligen DDR gewinnen können. Dr. Karsten Dümmel berichtete als Zeitzeuge im Kurs von Dr. Tina Schweitzer über sein Leben in dem zweiten deutschen Nachkriegsstaat.

Dümmel wurde in Zwickau geboren. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Literatur. Er gründete den oppositionellen Arbeitskreis „Kunst und Kirche“ in Schlema / Aue. Dort lasen er und seine Freunde „verbotene“ Bücher, wie „Animal farm“, und diskutierten viel darüber. Als Folge dessen, wurde er nicht zum Abitur zugelassen und musste viele Jahre mit „Arbeitsplatzbindung“ als Reinigungskraft von Zügen arbeiten.

Anschließend erzählte Dümmel, dass er ab 1983 Leiter mehrerer Friedens- und Menschenrechtsarbeitskreise der ev. Kirche war. Mit diesen versuchte er seine Mitmenschen über ihre Möglichkeiten innerhalb des autoritären DDR-Staates aufzuklären.

Er berichtete auch von engen Vertrauten, die sich als falsche Freunde erwiesen und ihn im Stich ließen, als sie von der der Staatssicherheit unter Druck gesetzt wurden.

Ab 1984 stellte Dümmel über 50 Anträge auf Ausreise aus der DDR stellte. Sie wurden allesamt abgelehnt. 1985 wurde Dümmel verhaftet, kam in U-Haft.

Schließlich wurde er 1988, nach dem Honecker-Besuch in Bonn, von der BRD freigekauft und konnte die DDR verlassen. Danach lebte und arbeitete er viele Jahre im Ausland und ist heute Leiter des Politischen Bildungsforums Saarlands (KAS).

red./am / Foto: Dr. Tina Schweitzer

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