Wermelskirchen. Das Wichtigste zuerst: Die HG Saarlouis hat auch ihr zweites Auswärtsspiel der Saison gewonnen und in einer torreichen Partie am Ende beim 39:42 (15:21) zwei wichtige Punkte eingetütet.
Dass dabei auch diesmal das eine oder andere nicht rund lief, dass man in der Schlussviertelstunde zu viele Gegentore fing, dass man selbst zu viele gute Chancen liegen ließ und allein sechs Mal das Torgebälk den guten Panther-Torhütern Eigenbrod und Mohr zur Seite stand – all das ist sicher Inhalt der Nacharbeit zu dieser Partie vor gut 200 Zuschauern.
Am kommenden Wochenende, so HGS-Coach Philipp Kessler, „braucht es gegen Hanau eine Leistungssteigerung“, wenn auch das erste echte Saison-Heimspiel im renovierten HGS-Wohnzimmer Stadtgartenhalle gewonnen werden soll. „Darauf freuen wir uns und darauf werden wir uns in der Woche vorbereiten.“
Ausgeglichene Anfangsphase
Ausgeglichen waren am Samstagabend die ersten zehn Spielminuten.
Während Saarlouis schon da einige gute Bälle liegen ließ, nutzten die Panther vor allem durch ihre Stärksten Joe Ballmann und Ante Simic ihre Chancen. Auch weil Michel Fiedler im Kasten der Gäste immer besser in die Partie kam, übernahm die HG so langsam die Kontrolle, setzte sich vom 5:4 (11.) auf 5:7 (12.) erstmals ein wenig ab.
Bis zur Halbzeit ein Sechs-Tore-Vorsprung
Allerdings versäumten es Paetow, Kunkel, Weißgerber und Co. nach dem 7:10 (19.) den Abstand deutlicher werden zu lassen. Die Panther nutzten eine Überzahl und waren beim 9:10 (20.) wieder dran. Die Saarländer verwalteten in der Folge ihren knappen Vorsprung und erst mit einem Doppelschlag von Tom Paetow zum 11:15 (24.) wurde es deutlicher und Panther-Coach Erwin Reinacher zog seine erste Auszeit. Doch der 5-Tore-Vorsprung der Saarländer hielt bis zum 15:20 (29.) durch Lars Weißgerber. Und Kapitän Lars Walz nutzte einen Gegenstoß nach Fiedler-Parade sogar noch zum 15:21-Pausenstand.
Rote Karte für Lars Weißgerber
Saarlouis kam auch gut aus der Kabine, Kunkel und Weißgerber legen noch zwei Tore drauf, so daß nach exakt 32 Minuten ein 15:23 von der Anzeigetafel leuchtete. Alles im grünen Bereich. Aber ganz heimlich schleicht sich das, was Kessler später einen „gewissen Schlendrian“ nennt, in das bis dahin souveräne Spiel der Gäste ein. Dennoch bleibt es beim deutlichen Vorsprung. Beim 23:31 nimmt Erwin Reinacher die zweite Auszeit, stimmt seine Jungs auf einen Endspurt ein. Aber die können den Vorsprung der Saarländer nicht knacken und auch nach fast 45 Minuten heißt es noch „acht vor“ – 25:33.
Dann hilft den Gastgebern die Dezimierung der Saarländer. Erst muss Wladi Kurotschkin für 2 Minuten auf die Strafbank (46.) und dann fängt sich Lars Weißgerber eine glatte rote Karte (47.) und der Vorsprung beginnt zu schmelzen. Beim 28:34 (48.) stört Philipp Kessler mit seiner Auszeit den sich andeutenden Lauf der Gastgeber. Doch die verkürzen weiter. Es geht jetzt schnell hin und her. Auf das 30:34 von Joe Ballmann setzt Elyas Noh das 30:35 (50.). Aber die Gastgeber haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Ante Simic versenkt das Leder zwei Mal in Folge und es heißt in der 50. nur noch 32:35. Sie sind dran.
Paetow und Becker machen den Deckel drauf
Aber noch näher kommen lassen sie die Saarländer nicht. Tom Paetow und Marcel Becker packen die Keulen aus und gut fünf Minuten vor dem Abpfiff heißt es wieder „plus fünf“ (35:40). Zwar können die Gastgeber bis zum Ende nochmals auf drei verkürzen (39:42), aber mehr ist an diesem Abend nicht drin. Saarlouis nimmt die beiden wichtigen Punkte mit ins Saarland. red./jb