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Das sind die neuesten und besten Sportfilme und Dokus

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Foto: adobe.stock / Rido - (Bild 1 von 1)

Mannschaftssport ist derzeit in Deutschland außer für Profis aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht erlaubt. Zudem sind die Fitnessstudios geschlossen. Bei ungemütlichen Wetter fehlt zum Laufen oft die Lust und Motivation. Ein optimaler Zeitpunkt für Sportfans, um sich bei den neuesten Sportfilmen und Dokus ein wenig Unterhaltung zu gönnen oder sich inspirieren und motivieren zu lassen.

Mal dramatisch, mal lustig, mal nachdenklich, mal motivierend, mal inspirierend: Sportfilme sorgen nicht nur für Unterhaltung, sondern bieten dem Zuschauer oft auch noch einen Mehrwert. Dokumentationen in diesem Bereich können einen Blick hinter die Kulissen von Stars und Teams bieten oder Ideen für die Gestaltung des eigenen sportlichen Handelns.

Hier gibt es eine Auswahl der neuesten und sehenswertesten Filme und Dokus aus verschiedenen Bereichen des Sports – abseits von hinlänglich bekannten Klassikern wie der Rocky-Reihe oder der gefühlvoll verfilmten Geschichte „Das Wunder von Bern“, die vom ersten deutschen Gewinn der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 1954 handelt.

Das Leben einer Legende erzählt

Es ist erst wenige Tage her, dass die Fußball-Welt in Trauer versank: Mit Diego Armando Maradona verstarb im Alter von nur 60 Jahren einer der besten Spieler der Geschichte, der darüber hinaus noch eine schillernde Persönlichkeit war. Abseits des Platzes schockte der Argentinier vor allem nach seiner Zeit als Spieler immer wieder mit Drogenabstürzen.

Rund ein Jahr vor dem Tod der Legende, am 15. November 2019, erschien die Dokumentation Diego Maradona – Rebell.Held.Gott vom britischen Regisseur Asif Kapadia, der 2015 für sein Werk „Amy“ über das tragische Schicksal der Sängerin Amy Winehouse mit einem Oskar ausgezeichnet wurde.

Ganz an dieses Meisterwerk kann der Brite mit seiner Filmdoku über Maradona nicht anknüpfen. Aufgrund der hochinteressanten Geschichte seiner Hauptfigur ist der 130 Minuten lange „Streifen“ aber dennoch sehenswert – und das nicht nur für Fans des runden Leders.

Wenn große Träume zerplatzen

Einen Star wie Diego Maradona konnte sich der eher biedere englische Fußball-Club AFC Sunderland nie leisten. Der Verein mischte zwar oft in der Premier-League mit, war aber vom Glamour eines FC Liverpool oder von Manchester City so weit entfernt wie die Erde von der Sonne.

Schiffsbau und Kohleabbau prägten die Hafenststadt im Nordosten der Insel über Jahrzehnte – doch 1988 schloss die letzte Werft, wenig später das letzte Bergwerk. Im Jahr 2000 ging dann auch noch eine der größten Brauereien der Region, die hunderten Menschen einen Arbeitsplatz gab, Pleite.

Wenig später begann auch der Niedergang des Clubs. In der Netflix-Serie „Sunderland til I Die“ sollte eigentlich die Rückkehr des damaligen Zweitligisten in die Premier-League in der Saison 2017/18 begleitet werden. Dank eines Investors hatte der AFC den höchsten Etat der Liga. Doch sportlich ging dann alles schief. Als Tabellenletzter stieg der Club in die Dritte Liga ab.

Für den Verein ein Desaster, für die Macher der Dokumentation etwas Gutes: Denn sie kam richtig gut an, wohl auch weil sie solch ein unerwartetes Ende hatte. Im Frühjahr dieses Jahres erschien die zweite Staffel.

Das Fußball-Magazin 11-Freunde urteilt:  „Sunderland ​’til I Die“ ist ein Meisterwerk.“ Redakteur Christoph Biermann erklärt: „Sunderland ​’til I Die macht aus größter Nähe anschaulich, dass Fußballvereine als Business nicht taugen, weil das Verhältnis zwischen Unternehmen und Kundschaft auf beiden Seiten komplett irrational ist.“

Der Club dümpelt übrigens auch aktuell noch in den Niederungen der dritten Liga Englands herum. Statt Manchester United oder Arsenal London heißen die Gegner dort Fleetwood Town oder Burton Albion.

Immerhin: Sunderland hat seit 2019 zumindest einen „kleinen Star“ in seinen Reihen: Der nordirische Stürmer Will Griggs läuft für die Rot-Weißen auf. Der heute 29-Jährige erlangte  internationale Bekanntheit, als die Fans ihn während der Europameisterschaft 2016 fortwährend mit dem Gesang „Will Griggs on fire“ feierten. Sportlich läuft das Gastspiel des Nordiren allerdings bislang mäßig. Bis Mitte Dezember hatte Griggs noch keinen Treffer für sein Team erzielt.

In Erinnerungen an Triumphe schwelgen

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schockte jüngst ihre Fans mit einem 0:6-Debakel in der Nations-League gegen Spanien. Viele Anhänger sehen dadurch für die Europameisterschaft im kommenden Jahr eher schwarz. Zumal „Jogis Jungs“ bei der Gruppenauslosung ein hartes Los traf. Mit Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal warten dort ganz harte Brocken. Deshalb zählt Deutschland auch bei den Buchmachern nicht mehr zu den absoluten Top-Favoriten.

Wer an kalten Wintertagen in Erinnerungen an bessere Zeiten des National-Teams in warmen Sommermonaten schwelgen will, für den gibt es eine ganze Reihe von Dokus und Filmen. „Die Mannschaft“ lässt den WM-Gewinn im Jahr 2014 in Brasilien Revue passieren.

„Deutschland. Ein Sommermärchen“ erzählt die Geschichte von der WM 2006 im eigenen Land. Einen Einblick in das Leben einzelner Stars der DFB-Elf bieten Werke wie „Being Mario Götze“, „SCHWEINSTEIGER Memories – Von Anfang bis Legende“ oder der Dokumentarfilm „Kroos“ von Manfred Oldenburg.

Emotionale „Krieger“

Ein nicht ganz so bekannter, aber umso sehenswerter Sportfilm ist „Warrior“. Er erzählt die Familien-Geschichte von zwei ungleichen Brüdern, die harte Mixed-Martial-Arts-Kämpfer sind. Doch dabei stehen keinesfalls nur Kampfszenen im Vordergrund: Regisseur Gavin O’Connor besitzt ein besonderes Gefühl für das Zwischenmenschliche – und das macht sich mit jeder fortlaufenden Minute bemerkbar.

Warrior startet ausgesprochen ruhig und nimmt sich alle Zeit, um seine Figuren Stück für Stück vorzustellen. Dabei gelingt es dem Filmemacher die Probleme und Motive seiner Charaktere, sowie ihre Beziehungen zueinander dem Zuschauer nachvollziehbar näher zu bringen.

Lehreiche & motivierende Dokus

Wer seine Zeit vor dem TV nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch dazu nutzen möchte, etwas zu lernen – auch für den gibt es zahlreiche sehenswerte Dokus und Filme. In der Netflix-Serie „Das Spielzugbuch – Trainerregeln fürs Leben“ (The Playbook) verraten erfolgreiche Übungsleiter wie NBA-Meistercoach Doc Rivers oder José Mourinho ihre Erfolgskriterien im Sport und im Leben.

Die Doku „Last chance for u“ begleitet Football-Spieler mit schwieriger Vergangenheit, für die das College-Team die letzte Chance ist, auf die rechte Bahn zu gelangen.

Während bei den meisten Filmen und Dokus Erfolge im Mittelpunkt stehen, wählt die Netflix-Serie „Losers – Die Stärke des Verlierens“ einen konträren Ansatz. Sie zeigt, wie Sportler schmerzhafte Niederlagen in positive Energie umgewandelt haben – und dadurch ihre wahre Bestimmung erkannten oder über sich hinauswuchsen.

Wie viel arbeitet hinter sportlichem Erfolg steckt arbeitet der Film „I am Bolt“ eindrucksvoll heraus. Sie bietet einen wunderbaren Blick hinter die Kulissen, der zeigt, wie viel Arbeit und Schweiß hinter dem riesengroßen Erfolg von Usain Bolt, dem neunfachen Olympiasieger aus Jamaika stecken.

Bolt stellte bereits 2004 einen Junioren-Weltrekord auf – der Beginn eines unglaublichen Siegeszugs durch die Stadien der Welt. Nach seinem Karriereende 2017 in der Leichtathletik versuchte der Ausnahmesportler noch im professionellen Fußball Fuß zu fassen. Diese Bemühungen waren aber trotz eines Show-Probetrainings bei Borussia Dortmund sowie Probe-Einheiten bei einem norwegischen und einem australischen Erstligisten.

Umstrittene Doku „The Game Changer“

Die Erfolgsdoku „The Game Changer“ löste im letzten Jahr einen regelrechten Hype um vegane Sportler-Ernährung aus. Der Elite-Sondereinheits-Trainer sowie „The Ultimate Fighter“-Gewinner James Wilks erzählt darin, wie er sich nach einer Verletzung schnellstmöglich regenerieren wollte. Deswegen habe er sich mit vielen Studien auseinandergesetzt.

Danach wurde er zum überzeugten Veganer. Wilks schildert anhand von Beispielen anderer veganer Sportler, warum dies die beste Ernährungsweise sei. Dies bringt der Coach überzeugend rüber. Offenbar haben sich nicht gerade Wenige nach dem Ansehen der Doku dazu entschieden, auf eine vegane respektive vegetarische Ernährung umzusteigen.

Doch es gibt auch Kritik: Studienergebnisse seien den Zuschauern teilweise verdreht dargestellt. Zudem seien Gegenargumente nicht genügend berücksichtigt worden. Trotzdem ist „The Game Changer“ es wert, sich zwei Stunden damit auseinanderzusetzen. Ob man derselben Meinung wie Wilks ist oder nicht – darüber kann sich dann anschließend jeder selbst ein Urteil bilden.

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