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Das älteste Freibad des Saarlandes

Bildunterschrift: Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Geschichte des ältesten Freibads im Saarland: von rechts Kuratorin Jutta Haag vom Landesarchiv, Roland Stephan von der Geschichtswerkstatt Dudweiler und die Geschäftsführerin der Stadtwerke Saarbrücken Bäder, Gabriele Scharenberg-Fischer. Foto: Stadtwerke Saarbrücken Bäder / Jennifer Weyland
Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Geschichte des ältesten Freibads im Saarland: von rechts Kuratorin Jutta Haag vom Landesarchiv, Roland Stephan von der Geschichtswerkstatt Dudweiler und die Geschäftsführerin der Stadtwerke Saarbrücken Bäder, Gabriele Scharenberg-Fischer. Foto: Stadtwerke Saarbrücken Bäder / Jennifer Weyland - (Bild 1 von 1)

Dudweiler. Im Freibad Dudweiler ist bis zum Ende der Saison eine Ausstellung zu sehen, die das 100-jährige Bestehen des Bades in Bildern zeigt. In Zusammenarbeit zwischen der Dudweiler Geschichtswerkstatt und dem Saarländischen Landesarchiv ist die Ausstellung entstanden.

Das Freibad Dudweiler feiert sein Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen. Ein Highlight wird ein Drachenbootrennen am 3. August sein. Am 10. August heißt es „Schwimmen wie vor 100 Jahren“ – getragen wird die Bademode von damals.

Die Geschichte des traditionsreichen Freibads in Dudweiler geht auf die Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg zurück. In und um Dudweiler gab es kein natürliches Badegewässer, das Abkühlung im Sommer geboten hätte. Die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat beschlossen deshalb auf Initiative des Verschönerungsvereins, ein Schwimmbad mit bescheidenen finanziellen Mitteln zu bauen. Am 9. August 1924 wurde das Freibad Dudweiler eröffnet.

Laut Chronik der Dudweiler Geschichtswerkstatt entstand eine Beckenanlage in Form eines lang gezogenen Dreieckes entlang der St. Ingberter Straße. Die breiteste Stelle betrug 38 Meter, die maximale Länge 96 Meter. Es wurde in drei Bereiche unterteilt: für Kinder ein betonierter Teil an der spitzen Stelle, ein Bereich für Nichtschwimmer und anschließend ein nicht betonierter Teil für die Schwimmer.

Das Gemeinde-Schwimmbad entwickelte sich zu einem beliebten Ort der Erholung und sportlichen Betätigung weit über die Grenzen Dudweilers hinaus. Obwohl selbst an heißen Sommertagen die Wassertemperatur selten die 20 Grad-Marke erreichte, war das Freibad ein Besuchermagnet: An einem Sonntag im Jahre 1928 zählte man allein 14 000 Badegäste.

Mit den Jahren gewann das Freibad weiter an Attraktivität. Eine Insel in der Beckenmitte mit Beleuchtung des Beckens bei Abendveranstaltungen, ein Terrassenrondell für Konzerte auf der Liegewiese, Sprungbretter und Wasserrutsche sorgten für Abwechslung. Doch Anfang der 60er Jahre entsprach das Becken in seiner Form und Konstruktion nicht mehr den Anforderungen. Die Planungen sahen eine Anlage aus Schwimmer-, Sprung- und Mehrzweckbecken vor. Am 10. Mai 1969 wurde das neue Freibad Dudweiler in einem Festakt eröffnet. 1996 musste das Sprungbecken weichen, im Jahre 2003 stand die nächste Sanierung an: Die Wasserfläche wurde halbiert auf rund 570 Quadratmeter. Es entstand ein komplett neu gestalteter Nichtschwimmerbereich. Dafür investierte die Landeshauptstadt knapp eine Million Euro. red./tt

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