Zweibrücken/Hornbach. „Jugendarbeit braucht Unterstützung. Nur so können wir Jugendleiterinnen und -leiter für ihre wertvolle Arbeit auch entlohnen“, betont Daniel Seel. Nach dem Jahrzehnte langen, großen Erfolg in der Pfarrgemeinde Hornbach-Brenschelbach hat der Gemeindepfarrer jetzt auch in Rimschweiler den Vorsitz eines Fördervereins für Jugend- und Gemeindearbeit übernommen. Ins Leben gerufen wurde der Verein von engagierten Rimschweilern, die sich am Hornbacher Verein orientiert haben. Im Zweibrücker Ortsteil hat sich unter der Leitung von Janine Siegrist in den letzten Jahren fast unbemerkt eine große Jugendgruppe mit etwa 20 Kindern und Jugendlichen gebildet. Der gemeinnützige Verein ist nun in Gründung, die Unterlagen beim Finanzamt zur Prüfung.
Jugendliche organisieren selbst die Jugendarbeit
Anders als in Rimschweiler, wo die erwachsene Mutter zweier Kinder mit JuLeiCa-Ausbildung die Gruppe leitet, organisieren in Hornbach die Jugendlichen unter Aufsicht von Pfarrer Daniel Seel die Jugendarbeit selbst als Jugendarbeit von Jugendlichen für Jugendliche. In den letzten Monaten wurden gemeinsam die Räume im Jugendheim renoviert. „Die Jugendlichen organisieren und gestalten alles eigenverantwortlich. Ich unterstütze bei Fragen oder im Bedarfsfall. Außerdem schule ich das Team in Didaktik, gewaltfreier Kommunikation, Konfliktlösung, der Prävention von Missbrauch und in christlicher Theologie“, skizziert er.
Dem Familienvater liegt besonders am Herzen, dass Eltern ihre Kinder unbesorgt in den Jugendtreff und zu den vielfältigen Veranstaltungen lassen können und diese stets sicher und behütet sind. Er weiß, dass in kaum einem anderen Bereich das Risiko von Übergriffigkeit und Missbrauch so groß ist, wie in der Jugendarbeit. Dies müsse nicht einmal beabsichtigt geschehen. Daher habe er sein wachsames Auge speziell auf diesem Bereich.
Leitungs-Duo gewählt
Nach der letzten Sommerfreizeit wählten die rund 20 Jugendbetreuerinnen und -betreuer aus ihrer Mitte ein Leitungs-Duo. Maren Reschke und Robert Stabel sind beide 18 Jahre alt und selbst in langen Jahren aus der Jugendgruppe in das Betreuungsteam hineingewachsen. Daniel Seel beschreibt: „Beide haben die JuLeiCa-Jugendleiterausbildung, sind sehr verantwortungsvoll und engagiert bis in die Haarspitzen.“ In den Jugendgruppen erwarte die Teilnehmenden großen Spaß, Unterhaltung und eine tolle Gemeinschaft sowie alltägliche Themen und christliche Andachten, die anregen wollen, über den persönlichen Glauben nachzudenken. Selbst die Predigen in den Andachten werden von den Jugendlichen selbst gehalten und nur ab und zu der Pfarrer darum gebeten. „Dadurch, dass unsere Betreuergruppe so groß ist, gibt es in den Sommerfreizeiten, die seit Jahrzehnten etabliert sind und meist nach Skandinavien führen, ein vielfältiges Angebot.“ Vormittags könnten die Teilnehmenden unter mehreren Seminaren wählen und nachmittags unter zahlreichen Kreativangeboten. In diesem Sommer geht es auf die mitten in der Ostsee gelegene, dänische Insel Bornholm.
Beliebte Jugendfreizeit
Die insgesamt 60 Plätze waren binnen weniger Tage restlos ausgebucht, aus Zweibrücken, Hornbach und Althornbach, aus Rimschweiler und aus der weiten Region. Wichtig sei anfangs die Gruppenbildung, dann die pädagogische Ausrichtung, der Lernprozess über den richtigen Abstand zwischen Distanz und Nähe sowie die Möglichkeit, neben dem interessanten Programm auch selbstbestimmte Freizeit genießen können. Persönlichkeitsentwicklung für alle Beteiligten. Auch hier werden die niveauvollen Andachten und Gottesdienste weitestgehend selbst gestaltet. Begeistert ist der Gemeindepfarrer von dem dreiköpfigen Küchenteam, welches nicht nur grandios koche, sondern als Erwachsene zudem für Gespräche bereitstehe. In den Freizeiten entwickelten sich offene Vertrauensverhältnisse und es könne auch sehr emotional zugehen. Nicht von ungefähr sei die Hornbacher Sommerfreizeit seit vielen Jahren so beliebt. Über die positiven Erfahrungen in der Jugendarbeit entstehe oft eine lebenslange Verbindung zur Kirche über die Konfirmation hinaus und oft Freundschaften fürs Leben.
Was den Gemeindepfarrer noch freut: das mit der Coronazeit eingeschlafene, einst so erfolgreiche Gottesdienstformat „Jesus Inside“, welches aus Platzgründen manchmal sogar in der Pirminiushalle gefeiert wurde, will das Jugendleiter-Team jetzt wiederbeleben. Charakteristisch sind in dem von Jugendlichen gestalteten Gottesdienst jugendgerechte Worship-Songs, Liveband und Light-Show sowie die After-Celebration-Party. Daniel Seel weiß: „Das ist Kirche. Da passiert was. Die Planungen laufen und sie sind dabei, eine neue Band zu gründen.“ Der erste Termin werde rechtzeitig bekannt gegeben. Neue interessierte Kinder und Jugendliche seien in beiden Jugendgruppen jederzeit herzlich willkommen.
Jugendarbeit unterstützen
Jugendtreffs der evangelischen Kirchengemeinden: dienstags ab 18.30 Uhr im Jugendheim Hornbach und freitags ab 18.30 Uhr in der Unterkirche der Matthäuskirche Rimschweiler.
Wer Lust hat, diese wertvolle Jugendarbeit zu unterstützen, kann einem der beiden Fördervereine beitreten, Geld oder auch Sachleistungen spenden. Kontakt: Pfarrer Daniel Seel, Tel. (0 63 38) 99 30 40 oder E-Mail pfarramt@evk-hornbach.de. cvwn








