Fraulautern. Die Zeit am Jahresende ist im Land der Bergbautraditionen von der Ausübung vielfältiger Traditionen und bergmännischen Brauchtums gekennzeichnet. Ein besonderer Höhepunkt ist die Aufführung einer Christlichen Bergmette der Bergleute in der Weihnachtszeit.
Wer Bergbautraditionen ergründen möchte, stößt hier schnell auf die Wurzeln der Frömmigkeit, die in den bergmännischen Andachten zu finden sind.
Die Berggebete und Berglieder aus der Blütezeit des Bergbaus zeigen ganz deutlich, wie der gesamte Tages- und Arbeitsablauf der Bergleute vom Gebet begleitet war. Bis zum Ende des Steinkohlenbergbaus an der Saar wurde zu Beginn der Anfahrt gebetet. Viele Berggebete und Berglieder überraschen oft mit ihrer erstaunlichen Aktualität.
So wurde der letzte Arbeitstag vor dem Weihnachtsfest bereits seit den Anfängen des Bergbaus sehr festlich und feierlich begangen. Nach getaner Arbeit, die an diesem Tag etwas früher beendet wurde. versammelte man sich noch einmal zur Andacht und Gemütlichkeit. Man hielt Rückschau auf das Arbeitsjahr und stimmte sich dann gemeinsam mit dem Geistlichen auf das Weihnachtsfest ein. Dabei galt von jeher und bis in unsere Zeit die Lesung des Weihnachtsevangeliums als ein zentraler und wichtiger Punkt. Die Weihnachtsbotschaft war dem Bergmann besonders lieb geworden. Die Form der Andacht und Besinnung der Bergleute um die Weihnachtsgeschichte wurde von den Bergleuten von der Grube in die Gotteshäuser getragen. Auch hier stand das Weihnachtsevangelium im Mittelpunkt.
Der Berg- und Hüttenarbeiterverein „St. Barbara” Saarlouis-Fraulautern veranstaltet die Bergmette am 23. Dezember, von 17 bis 19 Uhr, in der Apollonia Kapelle (Auf dem alten Friedhof).
Die musikalische Begleitung erfolgt durch die Bergsänger vom Kupferbergwerk Düppenweiler. Eine Besonderheit ist die Bergpredigt, die hält in Vertretung der Ministerpräsidentin des Saarlandes Anke Rehlinger, der Minister für Wirtschaft, Innovationen, Digitales und Energie, Jürgen Barke. red./jb