Saarbrücken. Heute ist die Aufregung wieder groß in der Grundschule Eschberg, denn es kommt Besuch aus der Stadt. Der rollende Besucher ist ein großer Bus, der in regelmäßigen Abständen einzelne Schulen im Eurodistrict SaarMoselle anfährt und „im Gepäck“ tausende Bilderbücher, Erstlesebücher, Kinderromane, Comics, Hörbücher, Sachbücher aus allen Wissensgebieten, DVDs, Zeitschriften und Tonies hat. Da ist Spannung garantiert.
Klassenweise wird der Bus im zeitlichen Wechsel in Beschlag genommen. Spaß ist garantiert – nichts für Langeweiler. Und wie es dem Eurodistrict angemessen ist, wird der ausleihbare Bestand natürlich zweisprachig vorgehalten.
Dieses „BiBus“-Projekt wird von der Europäischen Union über EFRE-Mittel im Rahmen des europäischen Programms Interreg V A Großregion sowie vom Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes gefördert.
Projektpartner sind unter der Federführung der Landeshauptstadt Saarbrücken der Gemeindeverband Forbach Porte de France, der Gemeindeverband Saint-Avold-Synergie, der Gemeindeverband Sarreguemines Confluences und seine Mediathek, die Akademie Nancy-Metz, die Stadt Forbach und ihre Mediathek, der Eurodistrict SaarMoselle, das Département Moselle sowie das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes. „Beheimatet“ ist der Bi-Bus an der Stadtbibliothek.
Immer an Bord (neben dem Fahrer) sind die beiden Projektbetreuerinnen Nadine Schneider und ihre französische Kollegin Aurore Hoellinger. Diese halten nicht nur die zahlreichen Medien vor, sondern bieten auch Vorlesungen, Bastel- und Spielaktionen, Gespräche mit den Kindern in der Nachbarsprache und viele weitere tolle Ideen. Auch ihre Handpuppen Lucien (französischsprachig) und Maja (deutsch) sind natürlich immer mit dabei und sorgen für reichlich Spaß bei den Kindern.
„Das Angebot des Bi-Bücherbusses wird von fast allen Kindern angenommen. Da für viele Eltern und Kinder der Gang in die städtische Bibliothek aus verschiedenen Gründen schwierig ist, lernen die Kinder auf diesem Weg, dass man Bücher nicht nur kaufen kann, sondern auch ausleihen“, erklärt Schulleiter Sven Rave von der Grundschule Eschberg.
Der „Bi-Bus“ ist seit Dezember nun ein E-Bus und folgt seinem Vorgänger. „Der neue, modern gestaltete Bus gibt als Ort, um „auf den Geschmack“ zu kommen, doch mehr Aufforderungscharakter als die liebevolle Leseecke in der Klasse“, so Rave im Gespräch mit dem WOCHENSPIEGEL. „Die Leseecke in der Klasse kann dadurch sogar inspiriert werden und als Lehrer erfährt man zudem einiges über die Interessen der Kinder bei der Auswahl der Bücher, etwa bei Sachthemen.“ Nicht zuletzt sei das Buspersonal stets sehr freundlich, geduldig und den Kindern zugewandt. Dabei stehe es den jungen Besuchern stets beratend zur Seite. ak