Merzig. Einem Aufruf der Stefan Morsch Stiftung folgend, haben sich im Berufsbildungszentrum Merzig über 340 Schüler als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Für ihr überwältigendes Engagement wurde die Jean François Boch Schule nun mit dem offiziellen Siegel „Lebensretter-Schule“ der Stefan-Morsch-Stiftung geehrt. Schule und Stiftung bekräftigten bei der Übergabe ihren Wunsch nach einer langfristigen Zusammenarbeit bei der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.
Fabian Korb, Koordinator der Stefan-Morsch-Stiftung, lobt die Zusammenarbeit mit dem BBZ Merzig: „Das Berufsbildungszentrum trägt entscheidend dazu bei, junge Menschen über Blutkrebs aufzuklären und motiviert sie zur Typisierung. Dieses Engagement möchten wir mit unserem Siegel für die Öffentlichkeit sichtbar machen.“
Bei der Übergabe der „Lebensretter-Schule“ Plakette an Schulleiter Andreas Nikolaus Heinrich betonte Korb: „Leukämie kann für jeden ein Thema werden und eine Stammzellspende kann Leben retten. Je mehr Menschen mitmachen, umso mehr können auch gerettet werden. Es ist ein wichtiges Thema, über das wir die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufklären möchten. Dass wir mit dem Siegel diese Herzensangelegenheit sichtbar machen, motiviert hoffentlich noch mehr Menschen zur Typisierung.“
Regelmäßig gehören jetzt Typisierungsaktionen zu den Programmpunkten der Schule. Einmal im Jahr besucht dafür ein Team der Stefan-Morsch-Stiftung das Berufsbildungszentrum in Merzig. Die Schüler werden über die Hilfe für Leukämiekranke aufgeklärt und erfahren, wie man als Stammzellspender Leben retten kann. Wer mindestens 16 Jahre alt ist, kann sich mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten dann auch gleich registrieren. Die Kooperation zwischen der Stammzellspenderdatei und der Schule beinhaltet unterrichtsergänzende Angebote, darunter Workshops im spezialisierten HLA-Labor der Stiftung in Birkenfeld.
Jedes Jahr erkranken rund 13 500 Menschen in Deutschland an Leukämie – darunter viele Kinder und Jugendliche. Helfen Chemotherapie und Bestrahlung nicht, ist die Stammzelltransplantation häufig die einzige Chance, um zu überleben. Je mehr Menschen sich typisieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Lebensretter oder eine Lebensretterin zu finden. Junge Menschen können im Kampf gegen Leukämie besonders viel bewirken: Aus medizinischen Gründen kommen sie wesentlich häufiger als potenzielle Spender in Frage. Schulen sind daher ein wichtiger Partner der Stiftung. red./am