Baupreise 2024: Haus bauen oder doch lieber warten?

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Foto: sol / Unsplash - (Bild 1 von 1)

Wer dieses Jahr ein Eigenheim bauen möchte, sollte sich die aktuellen Baupreise einmal genauer anschauen – lohnt sich der Bau dieses Jahr, oder sollte man besser warten?

Haus bauen 2024: Lohnt sich bauen aktuell?

Wer dieses Jahr mit dem Projekt Hausbau beginnen möchte, für den gibt es gute Nachrichten: Trotz Bedenken bezüglich der steigenden Material- und Arbeitskosten zeigt sich in der Dynamik der Baukosten seit Ende 2022 eine Verlangsamung im Anstieg.

Besonders gute Aussichten bietet die jüngste Entwicklung in den Bereichen Energiekosten und Inflation. Auch hier weisen aktuelle Zahlen vom Januar 2024 auf einen deutlichen Rückgang hin. Darüber hinaus bietet die aktuelle Situation eine Chance, von sinkenden Baukosten zu profitieren, da die Nachfrage nach gewerblichen Bauprojekten zurückgegangen ist und somit Kapazitäten bei Handwerks- und Baufirmen frei werden. Zudem sind auch die Bauzinsen seit November 2023 auf einem Rückzug, was die Attraktivität des Hausbaus weiter steigert.

2024 könnte also durchaus ein außerordentlich günstiger Zeitpunkt zum Bauen sein: Ein Blick auf die gegenwärtige Lage offenbart, dass die Vorteile die Bedenken überwiegen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen und mit den richtigen Absicherungen kann der Traum vom Eigenheim in 2024 Wirklichkeit werden – eine kluge Entscheidung in unsicheren Zeiten.

So entwickeln sich die Bauzinsen im Jahr 2024

Wer das Projekt Hausbau in Angriff nehmen möchte, sollte zunächst einmal die aktuellen Bauzinsen prüfen, denn diese Zinsen beeinflussen maßgeblich, wie viel Bauherren monatlich für ihr Darlehen zurückzahlen müssen und wie lange sie daran tilgen werden. Nach einer Phase historisch niedriger Zinsen, die zu einer beispiellosen Nachfrage nach Immobilien führte, fand Ende 2021 ein starker Anstieg der Bauzinsen statt, verursacht durch eine Kombination aus einer Flut von Bauprojekten und dem Mangel an traditionellen, attraktiven Anlagemöglichkeiten.

Die Europäische Zentralbank hat mittlerweile jedoch mit mehrfachen Erhöhungen der Leitzinsen, zuletzt auf 4,5 % im September 2023, auf diese Entwicklung reagiert. Diese Maßnahmen beginnen nun, Wirkung zu zeigen: Die Inflation lässt nach, und die Nachfrage nach Neubauten hat sich abgekühlt, was aktuell zu einer leichten Entspannung bei den Bauzinsen führt.

Die Zinsen für Baudarlehen sind zwar momentan relativ stabil, doch wird nur mit geringfügigen Schwankungen nach oben oder unten gerechnet. Ein Darlehen zu den gegenwärtigen Konditionen aufzunehmen, könnte daher eine kluge Entscheidung sein.

Wer sich also entschließt, sein Bauvorhaben 2024 umzusetzen, sollte nicht zögern: Frühzeitige Planung und Vertragsabschlüsse sichern nicht nur günstige Preise, sondern ermöglichen auch eine Finanzierung zu momentan attraktiven Bauzinsen.

Material- und Baukostenentwicklung

Die Baukosten durchlaufen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Ende 2020 eine Phase intensiver Turbulenzen. Die Pandemie selbst löste beispiellose Engpässe in den Lieferketten aus und führte zu einem bisher unbekannten Mangel an Baumaterialien sowie zu Personalausfällen. Diese Situation verschärfte sich durch die energiepreistreibenden Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weiter, der nicht nur das Materialangebot und dessen Zufuhr beeinträchtigte, sondern auch die Mobilität vieler Arbeitskräfte stark einschränkte. In der Folge sahen sich Bauunternehmen mit täglich schwankenden Materialkosten konfrontiert, da feste Preiszusagen von den Lieferanten rar wurden.

Nach und nach zeigen sich jedoch die ersten Anzeichen für eine Entspannung der Situation: Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung berichtet von einer stabilisierten Versorgung mit Baumaterialien und einem erwarteten Rückgang der Energiepreise – trotz erhöhter CO2-Bepreisung und dem Wegfall bestimmter Preisbremsen. Diese Entwicklung könnte die Kosten für die Herstellung und den Transport energieintensiver Rohstoffe wie Zement, Beton und Stahl im Jahr 2024 noch weiter reduzieren.

Besonders auffällig ist auch der Rückgang bei den Preisen für Baumaterialien aus Holz. Konstruktionsvollholz, Dachlatten und Bauholz wurden in letzter Zeit signifikant günstiger, was insbesondere die Baukosten für Fertig- und Holzhäuser in 2024 voraussichtlich senken wird.

Trotz dieser positiven Anzeichen bleibt der Fachkräftemangel im Baugewerbe eine Herausforderung, und auch die Lohnkosten für Handwerker verharren auf hohem Niveau. Doch die sinkende Nachfrage nach Neubauten, ausgelöst durch die Preissteigerungen und Zinserhöhungen der vergangenen Jahre, führt gleichzeitig zu einer Entlastung der Betriebe. Die geringere Auslastung könnte gemeinsam mit der verbesserten Materialverfügbarkeit und den sinkenden Energiepreisen eine Senkung der Baukosten um etwa 2 % im Jahr 2024 ermöglichen – ein Lichtblick für Bauherren und solche, die es dieses Jahr werden möchten.

Sparen beim Hausbau: Staatliche Förderungen nutzen

Der Bau eines Eigenheims in 2024 birgt auch zahlreiche Chancen, staatliche Unterstützungen zu nutzen, um die Baukosten möglichst gering zu halten. Gemäß den neuesten gesetzlichen Bestimmungen, wie dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), müssen neu errichtete Wohngebäude strenge Energieeffizienzstandards erfüllen – das beinhaltet sowohl eine Dämm- als auch eine Solarpflicht. Indem Bauherren diese Vorgaben nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen, eröffnen sich Möglichkeiten für regionale Förderungen, die von vergünstigten Darlehen bis hin zu gesicherten Anschlussfinanzierungen reichen.

Ein Schlüsselaspekt für niedrige Baukosten ist also das nachhaltige Energiekonzept des neuen Eigenheims. So senkt die Integration einer Photovoltaikanlage mit Energiespeicher sowie eine Wärmepumpe, wie sie seit 2019 Standard bei jedem Heinz von Heiden Haus ist, nicht nur die Energiekosten, sondern steigert auch die Förderfähigkeit des Bauvorhabens.

Neben regionalen Förderungsmöglichkeiten bieten auch staatliche Förderprogramme, wie die vom 21. April 2022 angesetzte KfW-Förderung für Neubauten, die den Energieeffizienzstandard 40 und das ‘Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude’ (QNG) erfüllen, finanzielle Unterstützung. Des Weiteren soll das Förderprogramm ‘Klimafreundlicher Neubau (KFN)’ ab Frühjahr 2024 erneut aufgelegt werden, um Bauvorhaben nach dem Effizienzhaus 40 Standard mit günstigen Krediten zu unterstützen. Für besonders emissionsarme Eigenheime, zertifiziert mit ‘Nachhaltiges Gebäude Plus’ oder 'Nachhaltiges Gebäude Premium', sind sogar noch umfangreichere Förderungen vorgesehen.

Darüber hinaus plant die Regierung laut dem Koalitionsvertrag 2021 bis 2025 die Einführung eigenkapitalersetzender Darlehen, Tilgungszuschüsse und Zinsverbilligungen, um den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern. Auf Länderebene ist eine flexiblere Handhabung der Grunderwerbsteuer, beispielsweise durch Freibeträge, in Aussicht.

Fazit: Hausbau ist 2024 eine sinnvolle Investition

All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die finanzielle Last beim Hausbau zu mindern und den Traum vom Eigenheim für mehr Menschen erreichbar zu machen. Es bleibt spannend zu beobachten, welche weiteren Erleichterungen in Bezug auf die Baukosten 2024 und darüber hinaus realisiert werden.

Wer plant, im Jahr 2024 den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, sollte zudem immer bedenken, dass die Entscheidung für den Bau eines Eigenheims als zukunftsweisende Investition gesehen werden kann: Mit dem richtigen Baupartner, einer passenden Finanzierung sowie der Nutzung aller Sparpotenziale lassen sich Bauprojekte im Jahr 2024 vergleichsweise kostengünstig realisieren. pr/jb

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