Homburg. Wo Siebenpfeiffer Violoncello spielte und penibel seine Obstbäume pflegte, wo Wirth sein Mittagessen einnahm, der protestantische Dekan Gottfried Weber seine immensen Weinvorräte lagerte und wo der aus Helmstedt stammende Journalist Georg Fein mit der Tochter seiner Vermieterin poussierte – derart mit Anekdoten verbundene Stationen werden bei der Ferienführung auf den Spuren Siebenpfeiffers durch Homburg angesteuert.
Die historische Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein grundlegendes Kapitel deutscher Demokratieschichte geschrieben wurde. Am Donnerstag, 22. August, lädt die Siebenpfeiffer-Stiftung zu diesem so unterhaltsamen wie informativen Rundgang durch die Innenstadt ein.
Die Teilnehmer erwartet eine inszenierte Kostümführung: „Regina Wirth“, die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, wird in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit so alles erlebt hat. In die Rolle schlüpft Monika Link aus Zweibrücken. Haltepunkte des Rundgangs durch die Innenstadt sind beispielsweise das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das „Landcommissariat“ (Landratsamt) befanden, die „Schraubenpresse“, auf der Wirths „Tribüne“ zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen „Festbanketten“ der Demokratiebewegung stattfand, und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.
Die Teilnahme daran ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden. red./tt