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„AnnyTime – StoryTime“

Bildunterschrift: Anny Hwang erntete standing ovations. Foto: Theis
Anny Hwang erntete standing ovations. Foto: Theis - (Bild 1 von 1)

Hamburg/Saarbrücken. Mit standing ovations und minutenlangem Applaus endete das ausverkaufte Solo-Klavierkonzert der international gefeierten Pianistin Anny Hwang im Kleinen Saal der Elbphilharmonie Hamburg – trotz hochsommerlicher Temperaturen weit über 30 Grad. Unter dem Titel „AnnyTime – StoryTime“ präsentierte die in Berlin lebende Saarländerin ein klug kuratiertes wie virtuos ausgeführtes Rezital, das das Publikum nicht nur musikalisch, sondern auch emotional tief berührte.

Anny Hwang, Saarland-Superbotschafterin, Steinway Artist und gefragte Solistin auf internationalen Bühnen, setzte mit diesem Konzert ein künstlerisches Ausrufezeichen. Ihr Spiel war geprägt von einer außergewöhnlichen Reife, technischer Brillanz und einer tiefen interpretatorischen Durchdringung der Werke. Bereits in der Pause war im Foyer der Elbphilharmonie viel Lob zu hören – ein Beleg für die enorme Resonanz, die dieser Konzertabend auslöste.

Musikalische Reise zwischen den Kontinenten

Das Konzertprogramm entfaltete sich als faszinierende Reise durch verschiedene musikalische Klangwelten – von Europa bis nach Amerika. Werke von Beethoven, Chopin, Liszt und Ravel führten das Publikum durch die Tiefe der europäischen Romantik und impressionistischen Klangfarben, ehe mit George Gershwins „Rhapsody in Blue“ ein temperamentvoller Ausflug in die Neue Welt und den amerikanischen Jazz folgte. Alle Werke wurden durch Anny Hwangs persönliche und kenntnisreiche Moderation nicht nur musikalisch, sondern auch erzählerisch greifbar. Mit feinem Gespür verband sie historische Hintergründe, musikalische Deutungen und persönliche Gedanken zu den Stücken – und ermöglichte dem Publikum so einen besonders intensiven Zugang zu den Kompositionen.

Eigene Komposition „DA“

Hwang moderierte den Abend selbst und verband jedes Werk mit einer kurzen, inspirierenden Einführung: Sie ließ das Publikum teilhaben an den Hintergründen der Kompositionen, deren historischen Kontexten und ihrer eigenen künstlerischen Auseinandersetzung. Diese narrative Brücke zwischen Künstlerin und Zuhörerin schuf eine besondere Nähe und verlieh dem Abend einen kammermusikalischen, intimen Charakter – mitten in einem der renommiertesten Konzertsäle der Welt. Der emotionale Höhepunkt des Abends war eine Überraschung: Anny Hwangs Eigenkomposition „DA“, ein poetisch-expressives Werk, das zwischen Impressionismus, moderner Klangsprache und lyrischer Melancholie changiert. Es offenbarte eine weitere Facette ihres künstlerischen Schaffens und wurde vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen.

Steinway Artist mit Wurzeln im Saarland

Anny Hwangs musikalischer Werdegang ist eng mit ihrer Heimat, dem Saarland, verbunden. Die Ausnahme-Pianistin studierte in Saarbrücken, Paris und Berlin und wurde bereits früh mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Als Steinway Artist gehört sie zu einer exklusiven Reihe weltbekannter Pianisten. Neben ihrer Konzerttätigkeit engagiert sie sich als Kulturvermittlerin und Mentorin für den musikalischen Nachwuchs. red./jj

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