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„Analog trifft Digital 2.0“

Bildunterschrift: Bei ihrer Ausstellung „Analog trifft Digital 2.0“ begegnen sich Jo Steinmetz und Volkhard Gabriel ohne Boxhandschuhe auf künstlerischer Ebene. 
Foto: v. Waldow
Bei ihrer Ausstellung „Analog trifft Digital 2.0“ begegnen sich Jo Steinmetz und Volkhard Gabriel ohne Boxhandschuhe auf künstlerischer Ebene. Foto: v. Waldow - (Bild 1 von 1)

Zweibrücken. „Dieses Jahr legen wir bei unserer Ausstellung noch eine Schippe drauf. Wir hauen richtig auf den Putz!“ versprechen Jo Steinmetz und Volkhard Gabriel. Nach dem „Riesenhype“ bei der Premiere im vergangenen Jahr, als das Mannlichhaus fast aus allen Nähten platzte, geht die Fotoausstellung „Analog trifft Digital 2.0“ von 7. bis 28. Dezember ebenfalls im Mannlichhaus in die nächste Runde. So unterschiedlich die beiden Fotokünstler – der Designer-Zeitungsfotograf aus Hornbach und der Profi-Amateur aus Maßweiler – auch sind, so gewogen sind sie sich. Volkhard Gabriel skizziert: „Wir kennen uns schon lange, sind uns öfter beruflich beim Sport begegnet.“ Aus einer gelegentlichen Zusammenarbeit entstand eine wertschätzende Künstlerfreundschaft, denn die beiden sind mehr als überzeugt voneinander. Volkhard Gabriel beschreibt: „Jo ist für mich ein toller Fotokollege. Er hat das Auge für das Bild, die Situation und wirkt sehr authentisch. Und daraus gestaltet er seine künstlerische Fotografie. Er ist halt ein Photoshop-Freak.“ Der Profi und der talentierte Autodidakt arbeiten ganz unterschiedlich. Während Volkhard Gabriel seinen PC lediglich nutzt, um seine Fotos, die Dank Filter, Blenden, Glaskugel und anderer Technik beim Fotografieren entstehen, zu sichern und zu archivieren, kreiert Jo Steinmetz aus seinen Fotos am PC ein komplett neues Bild. Nicht zuletzt von den Stadtausstellungen „Zweibrücken Kunstvoll“ sind seine Camouflage-Bilder bekannt. „Finde die Frau“, pflegt er die Betrachtenden aufzufordern, denn in eine Gebäude- oder Landschaftsaufnahme ist ein ebenfalls selbst fotografierter Frauenakt eingearbeitet und nahezu unsichtbar mit dem Hintergrund verschmolzen. Neu in diesem Jahr sind die Hintergrundmotive, denn hierfür hat der ebenfalls in der Region bekannte Künsler Hermann Weis ihm abstrakte Gemälde zur Verfügung gestellt. „Wir haben uns auf einer Ausstellung getroffen und ich bin total begeistert von seinen Bildern. Das gibt wieder einen neuen Effekt“, freut sich Jo Steinmetz.

Er wird nach der Laudatio durch Franz Walter bei der Vernissage am Samstag, 7. Dezember, erklären, wie „Digitales Bodypainting“ funktioniert. Seines Wissen ist er einer der ganz wenigen, der Einzige, der diese recht seltene Technik anwendet. Entsprechend außergewöhnlich und einzigartig ist seine Fotokunst. Jo Steinmetz lacht: „Das ist wie kochen. So eine Bildbearbeitung kann man nicht unterbrechen und zwischendurch etwas Anderes machen. Da muss man dran bleiben.“ Eine Bildgestaltung dauere oft Stunden. Es gelte: „Wenn ich nachts nicht fertig werde, gehe ich gleich morgens wieder dran.“ Frauen, die Lust hätten, sich einmal so auszuprobieren, sind als Models gerne willkommen. „Einfach anrufen“, ermutigt der Fotokünstler.

„Tiefer hinschauen“ dürfen die Betrachtenden auch bei den Fotografien von Volkhard Gabriel. Bei der Ausstellung wird er Naturaufnahmen zeigen. „Ich lasse die Bienchen fliegen“, verrät er. Volkhard Gabriel habe „die außergewöhnliche Gabe, den gewöhnlichen Moment zu etwas Besonderem zu machen“. Durch einen einzigartigen Blickwinkel und eine bemerkenswerte Liebe zum Detail verwandele er alltägliche Szenen in visuelle Meisterwerke. Es sei die Fähigkeit, Schönheit in den unscheinbarsten Dingen zu erkennen, die seine Werke so besonders und inspirierend mache. Jo Steinmetz findet: „Seine Fotografie lädt uns ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen und die kleinen Wunder des Lebens zu schätzen.“ Aus dieser inneren Überzeugung heraus wird er am zweiten Adventsamstag die Laudatio halten. Dann nämlich wird das Fotobuch von Volkhard Gabriel vorgestellt. Erschienen ist es im Echoverlag. Am 28. Dezember schließlich treffen sich die Künstler und alle Interessierten zur Finissage mit Jahresrückblick im Mannlichhaus, Herzogstraße 8 in Zweibrücken. Termine „Analog trifft Digital 2.0“: Samstag, 7. Dezember, 15 Uhr Vernissage, Samstag, 14. Dezember, 16 Uhr, Buchvorstellung „Blick Winkel“, Samstag, 28. Dezember, 15 Uhr, Finissage. jo-steinmetz.de

 

„Blick Winkel“

“Ich hätte ich nie gedacht, dass auf einem Buch mal meine Name steht“, offenbart Volkhard Gabriel, der dieses Geschenk noch gar nicht wirklich fassen kann. Michael Dillinger und Wolfgang Ohler, die Inhaber des Echoverlags, hätten ihm den Vorschlag unterbreitet. Er erzählt: „Christel Weis-Arzt hat das Vorwort geschrieben. Zwischen uns stimmt die Chemie auch.“ In dem 64 Seiten dicken, quadratischen Büchlein gibt es nur eine Textklammer aus Vorwort und Kurzbiografie. Dazwischen offenbaren rund 75 Fotografien in vier Kapiteln die besondere Wahrnehmung des Foto-Künstlers. Folgerichtig trägt das Buch den Titel „Blick Winkel“. Eingeteilt hat er seine Fotografien in vier Kapitel. „Bilder von Zweibrücken, die man nicht alle Tage sieht“ zeigen bekannte Plätze aus der besonderen Perspektive oder oft übersehene Schönheit. Bei den „Sakrale(n) Gebäude(n) auf der Sickinger Höhe“ spielt der Maßweilerer mit seiner Glaskugel und mit dem Licht. Eines seiner Lieblingsmotive liefern das frei stehende Reifenberger Kapellchen oder die Wegkreuze, die angestrahlt oder im Gegenlicht eine ganz andere Ausstrahlung haben. In seinen Naturfotos schließlich lenkt Volkhard Gabriel den Blick der Betrachtenden auf die kleinen Schönheiten, die uns Tag für Tag umgeben und verzaubern können, wenn wir sie nur wahrnehmen. Den Abschluss schließlich bilden die Kunstfotos, für welche der Fotograf oft lange Stunden aufgewendet hat, um den gewünschten Effekt zu erzielen, den perfekten Augenblick zu erhaschen. Mal habe er dabei seine Kamera bewegt, indem er etwa vertikal die Stämme von Bäumen entlang gefahren sei, mal habe sich das Objekt bewegt, wie das Wasser des Schwarzbachs, das an der Schließ hinunter fällt.

Seine Vorgehensweise beschreibt Volkhard Gabriel so: „Ich wache morgens auf, habe eine Idee, schnappe meine Kamera und mein Equipement und ziehe los, um sie umzusetzen.“ Wie viele Stunden dabei ins Land gingen, um den perfekten Lichteinfall, den idealen Moment abzupassen, sei für den Laien unvorstellbar. „Wenn ich die zahllosen Stunden, oft mitten in der Nacht oder früh im Morgengrauen, zusammenzähle, die dieses Buch gekostet hat, wäre es unbezahlbar.“ Für die Buchvorstellung gemeinsam mit Autor Michael Dillinger und Wolfgang Ohler vom Echoverlag will Volkhard Gabriel einige Bilder groß auf Leinwand projizieren. Eine kurze Einführung dazu gibt Jo Steinmetz. cvw

Weitere Infos:

Bildband „Blick Winkel“, Echoverlag Zweibrücken, 64 Seiten, ISBN 9783924255459, Preis 14,90€ - im Echoverlag oder bestellbar über jede Buchhandlung. echoverlagzweibruecken.wordpress.com cvw

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