Advent im Niedtal

Köllerbach. Krippen, Kerzen, Engel, Weihnachtsmänner – was bedeuten eigentlich diese Symbole, Traditionen und Bräuche der Weihnachtszeit? Ein neuer Kalender für die Advents- und Weihnachtszeit im Niedtal spürt auf 96 Seiten den Traditionen und Bräuchen auf beiden Seiten der Grenze nach.

Er wird am Freitag, 29. Oktober 2021 um 18 Uhr im Rahmen einer Feierstunde in der Siersburger Pfarrkirche St. Martin präsentiert. Dr. Werner Klemm gibt eine Einführung in die Weihnachtsthematik und in den Kalender, musikalisch umrahmt wird der Abend vom Kirchenchor Gerlfangen.

 

Der Adventskalender für das Niedtal wird herausgegeben vom Heimat- und Verkehrsverein Siersburg und ist in Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde in Bouzonville sowie zahlreichen weiteren öffentlichen Institutionen, Vereinen und Privatpersonen auf deutscher wie auf französischer Seite entstanden.

 

Der Kalender geht altbekannten Bräuchen nach und fragt nach ihrer Herkunft und Bedeutung: Warum hängen in den Hauseingängen auf deutscher Seite oft Mistelzweige, während französische Familien ihr Haus mit der Stechpalme dekorieren? An wen schreiben Kinder beiderseits der Grenze ihre Wunschzettel? Woher stammt die allen Menschen gemeinsame Sehnsucht, im Winter ein Licht zu entzünden? Was hat es mit der Entschuldigung der Metzger im lothringischen Raum auf sich? Wieso ist die heilige Barbara in Deutschland Patronin der Bergleute, in Frankreich aber für die Feuerwehrleute zuständig? Wieso sollte man am 5. Januar etwas vorsichtig in die „Galette des Rois“ beißen, den Besuch der Sternsinger am nächsten Tag aber auf keinen Fall verpassen? Der Kalender versammelt Geschichten, Backrezepte und Spiele ebenso wie Gedanken zur Weihnachtstheologie und zur lothringischen Geschichte. Er beginnt am Vorabend des ersten Advent (27. November 2021) und begleitet uns über das Weihnachtsfest hinaus durch die Raunächte, die Tage „zwischen den Jahren“, den Jahreswechsel und die kurze Woche bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar 2022.

 

„Das Projekt wurde im Rahmen der Städtepartnerschaft Rehlingen-Siersburg und Bouzonville gemeinsam mit kulturellen Initiativen im Niedtal initiiert. Dabei spielen zeitgenössische Entwicklungen ebenso eine Rolle wie teils fast vergessene, teils noch sehr lebendige Traditionen und ihre historischen Ursprünge. Zweisprachig angelegt, betont der Kalender den Wert der Gemeinsamkeiten, etwa im grenzüberschreitenden Dialekt. Die Verschiedenartigkeit mancher Bräuche ist dazu angetan, Neugier auf die jeweils andere Tradition zu wecken.“

(Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Ortsvorsteher von Siersburg)

 

„Es ist eine überaus erfreuliche Initiative, einen deutsch-französischen Kalender „Advent im Tal der Nied“ zu verfassen. Ich kenne keinen anderen Fluss, der aus einer „Deutschen Nied“ und einer „Französischen Nied“ entspringt und (...) unsere beiden Länder verbindet. (...) Für mich ist Weihnachten kaum vorstellbar ohne die Mischung aus französischen und deutschen Bräuchen, die die Freude an diesem Fest ausmachen: Der Adventskranz, die so lebendig wirkenden Krippen in unseren Kirchen, die wunderbaren Gesänge in der Weihnachtsnacht. Gemeinsam mit meiner Familie kann ich nicht ohne tiefe Emotion die Stille Nacht in unserer Kirche (...) hören.“

(François Villeroy de Galhau, Gouverneur de la Banque de France; Bürger von Wallerfangen)

 

 

 

Advent und Weihachtszeit im Tal der Nied. Ein Kalender

Freitag, 29. Oktober 2021, 18.00 Uhr

Pfarrkirche St. Martin, Siersburg

Einlass nach der 3G-Regel; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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