37. Internationale Mineralienbörse

Querschnitt durch einen Achaten.Foto: Verein
Querschnitt durch einen Achaten.Foto: Verein - (Bild 1 von 1)

Freisen. Nach mehrjähriger Pandemie-bedingter Pause findet am Wochenende, 10. und 11. Juni, die 37. Auflage der Internationalen Mineralienbörse in Freisen statt.

Der Mineralienverein präsentiert spektakuläre Exponate in einer Sonderschau. Bereits vor Jahrhunderten diente die Achatgräberei in der näheren Umgebung von Freisen und der Verkauf von Fundstücken an die Schleifereien rund um Idar-Oberstein, den ansässigen Bauern als Zubrot zum spärlichen Lohn. Heute sind es die Hobby-Schatzsucher und Sammler aus Nah und Fern, die nach den Achaten und Kristallen aus der Saar-Nahe-Region Ausschau halten, denn diese sind für ihre einzigartige Farbenpracht und ihre Facettenvielfalt bekannt und unter Kennern sehr begehrt.

Die diesjährige Börse findet erstmalig in unmittelbarer Nähe zum Mineralienmuseum in der angrenzenden Schulturnhalle, sowie als Freiluftveranstaltung in deren Eingangsbereich statt. Der Schwerpunkt der zum Kauf oder Tausch angebotenen Mineralien sind einheimische Fundstücke.

So bieten die regionalen Aussteller attraktive Achate und versteinerte Hölzer, aber auch Amethyste und Rauchquarze aus unserer Gegend an. Ferner werden schöne Achate aus China, Marokko und von den bekannten Fundstellen Nord- und Südamerikas, neben all den glitzernden Kristallstufen, die Gäste in ihren Bann ziehen. Eine auserlesene Auswahl an Schmuck zu erschwinglichen Preisen rundet das Angebot für Mineralien und Schmuckliebhaber ab.

Während der Mineralienbörse ist das Vereinsmuseum geöffnet. Dort ist seit Kurzem eine Vitrine mit Fossilien aus dem saarländischen Kohlebergbau zu bestaunen. Diese Fossilien wurden im Nebengestein der abgebauten Kohleflöze gefunden und geben einen eindrucksvollen Einblick in die Flora des Karbons vor etwa 300 Millionen Jahren. Farngewächse, Schachtelhalme, Schuppenbäume und Siegelbäume prägten dieses Erdzeitalter und sind als sogenannte Abdrücke und Versteinerungen in dieser Vitrine eindeutig zu erkennen.

Im Museum werden ebenfalls Führungen stattfinden, zu deren Leitung sich der Achatspezialist Peter Nickel aus Dortmund bereiterklärt hat. Neu im Museum ausgestellt werden Calcit-Achate. Ganz im Gegensatz zu deren geringem Bekanntheitsgrad sind Calcit-Achate im Idar-Obersteiner Raum gar nicht so selten. In vielen privaten Sammlungen befinden sich diese Calcit-Achate, jedoch werden sie meist unerkannt für gewöhnliche Achate gehalten. Eine Ausstellung zu diesen ganz speziellen „Achaten“ hat es bisher noch nirgendwo sonst gegeben. Interessante und sehenswerte Exponate aus verschiedenen Privatsammlungen wurden für diese Premiere zusammengetragen.

Nach großem Zuspruch bei der letzten Börse, wird es für die Besucher auch in diesem Jahr wieder Vorführungen eines Fossilienpräparators geben, der mit Hilfe von Hammer, Meißel, Stichel und Spatel aus unscheinbarem Gestein eindrucksvolle Versteinerungen herausarbeitet und freilegt.

Bestätigt durch den Erfolg vorangegangener Schürftage, wird der Mineralienverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Freisen an beiden Börsentagen, unerschrockenen Edelsteinschürfern wieder die Möglichkeit eröffnen, nach Achaten zu graben. Hierbei wird den Sammlern eine begrenze Ackerfläche zur Verfügung gestellt, auf der sie, mit Schaufel, Hacke und Pickel bewaffnet, der schweißtreibenden Suche nach Mineralien nachgehen können.

Die „Claims“ werden nach vorheriger Anmeldung, vor Ort per Losverfahren vergeben. Derzeit sind nur noch wenige Anmeldungen möglich. Diese in ihrem Charakter einzigartige Veranstaltung, hat seit dem Jahr 2010 eine Vielzahl von Mineralienfans begeistert, wurde schon mehrmals durchgeführt und ist mittlerweile ein bekannter Bestandteil der Freisener Mineralientage. red./hr

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