29 exzellente Werke

Die Festival-Schmetterlinge sind gelandet. Unser Foto zeigt von links: Frank Lauter, Jürgen und Bergit Bergmann, Juryleiter Dr. Erich Lutz, Hans-Georg Lepkojis, Festivalleiter Jürgen Baquet, Dr. Egmont Zieseniß, Jürgen Liebenstein und Wilfried Matz. Foto: Allmannsberger
Die Festival-Schmetterlinge sind gelandet. Unser Foto zeigt von links: Frank Lauter, Jürgen und Bergit Bergmann, Juryleiter Dr. Erich Lutz, Hans-Georg Lepkojis, Festivalleiter Jürgen Baquet, Dr. Egmont Zieseniß, Jürgen Liebenstein und Wilfried Matz. Foto: Allmannsberger - (Bild 1 von 1)

Kirkel. Das Bundesfilmfest „Natur“ spielte diesmal in einer anderen Liga. Nein, die insgesamt 29 exzellenten Werke deutscher nichtprofessioneller Naturfilmer übersprangen wieder einmal die recht hoch aufgelegte Messlatte. Es waren sowohl die Strahlkraft als auch die technische Ausstattung des neuen Austragungsortes, die es allen Beteiligten angetan hatten. Nachdem die Bliesgaufesthalle wegen baulicher Mängel geschlossen wurde, mussten sich der ausrichtende Filmclub AFW Blieskastel und die Stadt Blieskastel nach einem anderen Austragungsort umsehen. In Blieskastel und Umgebung gab es keine entsprechende Lokalität. Und so landeten die Verantwortlichen im Schulungsheim der Arbeitskammer in Kirkel.

Die Verlegung auf einen anderen Termin nahm man gerne in Kauf, das Ambiente war kaum zu toppen. Es kann durchaus als Zäsur angesehen werden, was hier geboten wurde: ein ausladender Vorführraum mit einer riesigen Leinwand, eingebautem Laserbeamer und ausgefeilter Technik. Wo vorher vier bis fünf Personen mit einem umfangreichen Equipment hantieren mussten, um die Filme optimal auf die Leinwand zu bringen, saß diesmal nur AFW-Clubmitglied Hans-Peter Fischer entspannt an seinem Laptop und steuerte die Vorführungen alleine. Kein langwieriger Auf-, kein Abbau mehr. Für die von weither angereisten Gäste standen Zimmer direkt vor Ort bereit. Kein Wunder, dass Clubleiter und BDFA-Landesvorsitzender, Jürgen Baquet, bei seiner Begrüßung ins Schwärmen geriet. Ein großes Dankeschön ging an die Stadtverwaltung Blieskastel für die jahrzehntelange Unterstützung. Bürgermeister Bernd Herzler seinerseits bedauerte die Auslagerung der Veranstaltung, aber „es ist mein Empfang, selbst wenn er in der Nachbargemeinde stattfindet“. Bevor im Anschluss an die Begrüßung Filmautoren auf dem „grünen Sofa“ Platz nahmen und über ihre Filme plauderten, nahm Jürgen Baquet wie in jedem Jahr die Auszeichnung verdienter Personen mit dem golden Schmetterling als Anstecknadel vor.

Prof. Fritz Dannenmann und Georg Allmannsberger geehrt

In diesem Jahr wurden Professor Fritz Dannenmann aus Lichtenstein für langjährige Mitarbeit in der Festivaljury und AFW-Mitglied Georg Allmannsberger für seine vielen fotografischen Dokumentationen bei den Festivals geehrt. Dannenmann war es auch, der danach in einem Workshop Tipps gab, wie man seine Filme noch interessanter gestalten könnte. Wie immer wurde der Sonntag mit dem „Morgen der Schmetterlinge“ – musikalisch mit Clara Dicke an der Harfe eröffnet – von den Autoren voller Spannung erwartet, denn jetzt ging es um die Preisvergabe. Zwar erhielt jeder eine Wettbewerbsmedaille, doch die silbernen und der große goldene Schmetterling blieben den Besten vorbehalten. Diese aus allen sehenswerten Produktionen herauszupicken – für die Jury mit ihrem Leiter Dr. Erich Lutz (Esslingen) an der Spitze und Margot Kühn (Troisdorf), Brigitte Adamek-Rinderle (Blieskastel), Prof. Fritz Dannenmann, Jürgen Richarz (Ennepetal) sowie Dr. Gerhard Mörsch (Biosphärenzweckverband Bliesgau), hatten keine leichte Aufgabe. Den ersten Silbernen Schmetterling als Preis der Umweltministerin vergaben die Juroren an Dr. Egmont Zieseniß (Dortmund) für seinen Film „Feuchte Heide“ über die Entwicklung der Dingdener Heide im Jahreslauf. Weitere dieser Trophäen gingen an „Libelle Dragonfly“ über das Leben der Libellen (Jürgen Liebenstein, Landshut – Preis des Landrates Theophil Gallo), „Rehkitz-Rettung“ durch den Einsatz von Drohnen (Frank Lauter, Schwäbisch-Hall – Preis der Saarland Medien), „Im Lebensraum der Birkhühner“ (Barbara Matz-Langensiefen/Wilfried Matz, Rudolstadt – Preis der Biosphärenstadt St. Ingbert), „Tanz der Knutts“, ein Naturschauspiel im Osten Englands wo große Scharen dieser Vögel ihre Flugkünste zeigen (Bergit und Jürgen Bergmann, Berghaupten – Preis der Stadt Blieskastel). Einen kleinen Ehrenschmetterling des AFW vergab Jürgen Baquet an „Starke Würmer“ von der Kita „Sonnenschein“ In Laiendorf in Mecklenburg-Vorpommern. Deren Vorschulkinder hatten einen kleinen Legetrickfilm über das Leben der Würmer geschickt und auch den Kommentar selbst gesprochen. Nicht nur den Goldenen Schmetterling konnte Hans-Georg Lepkojis aus Teningen als großen Preis der Biosphäre Bliesgau entgegennehmen, sondern auch den Publikumspreis für „Oh Gott, Blattläuse in unserem Garten“. Für seine Verdienste um den Naturfilm erhielt Jakob Breitenbach dann noch den Alfred-Schmitt-Naturfilmpreis als Ehrenpreis des ZDF. Der Tenor bei allen Laudatoren (Schirmherrin Umweltministerin Petra Berg hatte eine Videobotschaft geschickt): Dank und Anerkennung für eine für das Saarland außergewöhnliche Veranstaltung. Für 2024 ist der Termin bereits gebucht, sind die Zimmer reserviert. Und die Stadt Blieskastel wird wieder unterstützend dabei sein. all

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