225 Jahre bei der Feuerwehr

Die Jubilare (von links) Gottfried Schmidt (geehrt für 75 Jahre), Guido Barra (geehrt für 80 Jahre), Gilbert Mathis (geehrt für 70 Jahre) mit den Gratulanten. Foto: Gabi Kiefer
Die Jubilare (von links) Gottfried Schmidt (geehrt für 75 Jahre), Guido Barra (geehrt für 80 Jahre), Gilbert Mathis (geehrt für 70 Jahre) mit den Gratulanten. Foto: Gabi Kiefer - (Bild 1 von 1)

Wallerfangen. Eine besondere Veranstaltung fand im Haus Saargau in Gisingen statt: drei verdiente Feuerwehrmänner wurden für ihre besonders langjährige Mitgliedschaft geehrt. Gilbert Mathis, Gottfried Schmidt und Guido Barra sind zusammen seit stolzen 225 Jahren Mitglied der Feuerwehr Wallerfangen. Bürgermeister Horst Trenz, Kreisbrandinspekteur Bernd Paul, Wehrführer Volker Bauer und die Löschbezirksführer Stefan Jungmann und Thorsten Kircher ehrten die drei Senioren für 70, 75 und 80 Dienstjahre bei der Feuerwehr Wallerfangen.

Gilbert Mathis aus Gisingen feierte bereits im vergangenen Jahr sein 70-jähriges Jubiläum. Krankheitsbedingt konnte er allerdings an der Ehrungsveranstaltung nicht teilnehmen. Fünf Jahre länger, also 75 Jahre, ist Gottfried Schmidt aus Düren bereits im Dienst. Auf sogar 80 Jahre Feuerwehrgeschichte kann Guido Barra aus Oberlimberg zurückblicken. Dieses besondere Jubiläum ist erstmalig im Landkreis Saarlouis. „80 Jahre Mitglied in der Feuerwehr - Das ist länger, als viele Menschen überhaupt alt werden.“, zeigte sich Bürgermeister Horst Trenz beeindruckt. Gemeinsam mit Wehrführer Volker Bauer dankte er allen drei Jubilaren für ihren jahrzehntelangen Einsatz im Dienst für die Bürger der Gemeinde Wallerfangen.

80 Jahre in der Feuerwehr kam in Saarland noch nicht oft vor, im Kreis Saarlouis bisher noch nie. Daher nahmen die Gratulanten dies als Anlass auf die lange Feuerwehrlaufbahn des 93-Jährigen zurückzublicken: Als Guido Barra im Januar 1943 im Alter von 13 Jahren in den damals noch eigenständigen Löschbezirk Oberlimberg eintrat, war die Feuerwehr stark geprägt durch den Krieg. Zu der Zeit war die Wehr gezwungen ihre stark ausgedünnte Mannschaft durch eine Jugendgruppe zu ergänzen. So musste auch Guido Barra schon früh aktiv mit anpacken, so z. B. bei den großen Luftangriffen im April 1943. Ein Jahr später ging der Ausfall der männlichen Mitglieder so weit, dass der gesamte örtliche Feuerschutz in den Händen der Jugendgruppe lag, die sich bis dahin schon bei den verschiedensten Einsätzen bewährt hatte.

Der Wehr stand in den Nachkriegsjahren eine Tragkraftspritze auf einem Anhänger zur Verfügung. Bei Brandeinsätzen musste dieser Anhänger mit der Pumpe von Hand gezogen oder an einen LKW gehängt werden, weiß der Jubilar zu berichten. Ganz stolz berichtete er auch davon, wie 10 Jahre nach seinem Eintritt im Ort ein neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht wurde oder wie der Löschbezirk damals sein erstes eigenes Fahrzeug erhielt. Für dieses mussten die Wehrmänner damals bei der Gemeinde lang kämpfen und einige Tricks einsetzen, wie Bürgermeister Horst Trenz in seiner Laudatio mit einem Augenzwinkern erzählte. Wehmütig erinnerte sich der fast 94-jährige Feuerwehrmann aber auch daran, wie sich der einst eigenständig Löschbezirk aus Personalgründen mit dem Löschbezirk Wallerfangen zusammenschloss. red./jb

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