„Es war einmal ein lauer Sommerabend im August ...“, so oder so ähnlich fangen für gewöhnlich Märchen an und deshalb ist es auch kein Zufall, dass die Geschichte „Der Zauber des wilden Gartens“ genau so beginnt. Und wie häufiger bei solchen Geschichten dreht sich die Handlung um eine junge Dame, hier genauer als „ungeduldiges Fräulein“ beschrieben, das unterwegs ist mit seinem Seelenhund. Und wie das so ist, wenn man ein waches Auge für die Dinge links und rechts des Weges hat, begegnet man bisweilen manch Unerwartetem und der Tag wird zu einem ganz besonderen. So ergeht es auch dem ungeduldigen Fräulein – fast hätte die junge Dame die Raupe, die da am Wegesrand krabbelt, gar nicht wahrgenommen.
„Ich werde der Natur ab heute helfen!“
Spätestens jetzt sind die Leser mittendrin in dieser zauberhaften Geschichte, die sich so tatsächlich abgespielt hat. „Der Zauber des wilden Gartens“ ist ein wundervolles Kinderbuch geworden, zu dem Julia Keller den Text verfasst und Conny Würtz liebevolle Illustrationen geschaffen hat. Aus einem Versprechen ist ein Büchlein entstanden, das lehrreich ist und unterhält, das ein Wunder der Natur erklärt und Kinder animiert, der Natur im eigenen Garten mehr Raum zu geben. Und an dieser Stelle sind natürlich auch alle „Großen“ - Mütter, Väter, Großeltern … - dazu aufgerufen mitzuhelfen, damit die Erde ein klein wenig lebenswerter wird. Artenvielfalt fängt vor der eigenen Haustür an, wenn die Natur sich entfalten kann und nicht von Schottergärten und versiegelten Flächen überdeckt und verdrängt wird.
Als ideale Ergänzung zum Kinderbuch empfehlen sich für erwachsene Leser die Lebensraum-Garten-Broschüren von Daniel Jakumeit. Die zweiteiligen Minitipp-Broschüren enthalten jede Menge praktische Tipps für mehr Natur im Garten. Auf jeweils 24 Seiten werden 20 leicht umzusetzende Projekte von Naturgartenprofis vorgestellt. https://baudirnatur.de/minitipps/
Die Fortsetzung der Abenteuer des Fräuleins mit ihrem Seelenhund führt die Leser in den Wald
Hier befassen sich die Autorinnen damit, wie Menschen mit dem Wald und den dort lebenden Tieren umgehen und was sie tunlichst vermeiden sollten.
Mit den Illustrationen und einfach zu verstehenden Texten führen sie vor Augen, wie lange arglos weggeworfener Abfall braucht, um zu verrotten: zwischen zwei Monaten (Apfelreste) und 2000 Jahren wie ein im Wald entsorgter Autoreifen. Glas überlebt sogar 50.000 Jahre. Zudem können die scharfen Kanten von Blechbüchsen oder Scherben den Waldtieren gefährliche Verletzungen zufügen.
Es geht in einem Spaziergang an den Bewohnern vorbei, die in der Erde, auf dem Boden, in der Luft sowie zwischen den Ästen leben. Die Betrachter erfahren von ihren Bedürfnissen, welche Pflanzen, Tiere und Insekten dem Menschen durchaus nützlich sind oder wovon sie zum eigenen Schutz besser die Finger lassen.
Während das erste, 24-seitige Büchlein rund um einen naturbelassenen Garten in Eigenregie veröffentlicht worden ist, entstand das neuerliche im Auftrag des saarländischen Umweltministers Reinhold Jost (SPD). Er steuerte auch das Vorwort bei.
Über die Macherinnen
Dass sich Julia Keller längst im Hier und Jetzt ihren eigenen „Hortus papilionum“, einen „Garten der Schmetterlinge“, geschaffen hat, ist Teil dieser schönen Geschichte. Wie die Illustratorin Conny Würtz ist auch sie im Ottweiler Stadtteil Steinbach zu Hause. Ihren Garten findet man auch hier: https://hortus-netzwerk.de/
Für Conny Würtz war es eine besondere Herausforderung, die Szenen in Aquarellen zu Papier zu bringen, die gleichermaßen authentisch wie phantasievoll sein sollten. Doch die passionierte Hobbymalerin, die als Mediengestalterin bei der Saarbrücker Firma TypoServ arbeitet, hat Erfahrung und Referenzen als Grafikerin – schließlich hat sie im Wochenspiegel-Auftrag 2019 und 2021 für das Nikolaus-Postamt im saarländischen St. Nikolaus die humorvollen Wichtel-Motive gezeichnet, die auf Umschlägen, Briefpapier, Karten, Briefmarke und Stempel reproduziert wurden und die so ihren Weg zu den Kindern in vieler Herren Länder gefunden haben.
Erlös fließt vollständig in regionale Naturschutzprojekte
Das Kinderbuch „Der Zauber des wilden Gartens“ ist als Non-Profit-Projekt entstanden. Der Erlös fließt vollumfänglich in unterschiedliche Projekte, die dem Naturschutz dienen.
So konnten inzwischen schon über 6.000 Euro an unterschiedliche Stellen gegeben werden, so zum Beispiel:
Der Hiemes-Verein in Steinbach hat auf eigenem, frei zugänglichem Gelände jetzt bereits eine eindrucksvolle Totholzhecke verwirklicht. Die Kita in Steinbach und die Kita in Niederlinxweiler haben je eine Spende erhalten und können mit den Kindern Nützliches für die Natur auf dem eigenen Gelände bauen. Die AWO in Ottweiler konnte sich über eine Spende freuen zur Umsetzung eines Bienen-Lehrpfades. Die Gemeinde Einöllen wurde unterstützt für die Umsetzung einer insektenfreundlichen Neugestaltung der Dorfmitte. Ebenso wurden gemeinsam mit dem NABU 50 Nisthilfen für Meisen rund um Ottweiler und Steinbach aufgehängt. Die bislang letzte Spende ging an die offizielle Pflegestelle "Eichhörnchen in Not / Saarland" in Heusweiler. Seit mehr als 13 Jahren kümmert sich Eichhörnchen-Mama Monika Pfister um gestrandete und verletzte Tiere.
„Keiner kann die Welt alleine retten“, heißt es schließlich im 24-seitigen Kinderbuch „Der Zauber des wilden Gartens“. Aber wir alle können dabei mithelfen, sie ein klein wenig lebens- und liebenswerter zu machen! Und so kommt den beiden Autorinnen auch die Mithilfe der Druckerei Kern GmbH in Bexbach zu Gute, die das Projekt mit unterstützt.